DAS SCHWERGEWICHT im Fliegengewicht-Format

HERE COME THE BOOM – Deutschlandstart 8.11.2012

Postermotiv, Copyright Columbia Pictures / Sony Pictures

Was kann man über Kevin James noch sagen, was nicht schon gesagt worden ist? Kevin James ist großer Fan der Ultimate Fighting Championship, bei der sich Athleten mit Mixed Martials Arts verprügeln. Und Kevin James ist Mitglied der Happy-Madison-Familie, jener Produktionsfirma, die Adam Sandler gegründet hat. Auch das ist alles schon einmal über Kevin James gesagt worden. Jetzt kommt ein Film von Happy Madison, bei dem es um die Ultimate Fighting Championship geht. Oh, es geht auch noch um einen übergewichtigen Lehrer, der kaum etwas auf die Reihe bekommt. Es ist ein Kevin-James-Projekt, das einfach zu erwarten war.

Scott Voss ist Lehrer und Aufschneider, kommt zu spät zum Unterricht, belügt seinen Vorgesetzten und baggert ständig seine überirdische Kollegin Bella Flores an. Nach nur wenigen Minuten im Film wird bekannt, dass die Schule wegen Budgetkürzungen alle außerhalb des Lehrplans liegenden Aktivitäten streichen muss. Man sollte sich nicht lange mit Unwichtigkeiten aufhalten müssen, wenn man als geneigter Zuschauer genau weiß, warum man gekommen ist. Denn Scott Voss reißt seine Klappe wieder einmal sehr weit auf und ist dann doch der einzige, der sich um die Belange der Schule kümmern muss.

Über ein Jahr vor Drehbeginn begann Kevin James mit seinem Training für die Rolle des Lehrers, der glaubt, mit Mixed-Martial-Arts-Kämpfen das notwendige Geld für das Wohl der Schüler verdienen zu können. Er wusste, dass ihm die Rolle sicher sein würde, weil er sich selbst das Drehbuch unter Hilfe von Mitautoren auf den fülligen Körper geschrieben hat. Aber was dabei herausgekommen ist, ist gar nicht einmal so übel. Aus dem lustigen Dicken, der er noch in DICKSTE FREUNDE war, ist ein ernstzunehmender kräftiger Kerl geworden, dem die körperliche Fitness sichtlich gut zu Gesicht steht. Und was sein schauspielerisches Talent angeht, da gibt es eben nichts zu sagen, was nicht schon gesagt worden wäre. Er ist einfach Kevin James, der wider Erwarten und wider seiner Art in eine Helferrolle gedrängt wird. Er ist ein Schlawiner, aber sympathisch. Er weiß, worauf es in Spiel und Dialog ankommt, und mehr will er auch nicht zeigen. Es ist Kevin James auf den Punkt, wenn jemand diesen Film auch wegen James ansieht.

Szenenmotiv, Copyright Columbia Pictures / Sony Pictures

Nur das Drehbuch lässt viele Wünsche offen. Aber auch hier muss man dem Thema angemessen zugestehen, dass die knallharte Geradlinigkeit der Handlung dem Charakter des Films gerechter wird als irgendwelche spannungstechnischen Experimente. Alles ist vorhersehbar, alles, und teilweise ist es fast schon kriminell. Aber die Stimmung passt, das Tempo ist genau richtig und der Humor ist auf einem tadellosen Level, kaum überdreht und nie unter der Gürtellinie. Und die Kämpfe sind für eine 12er-Freigabe sehr ordentlich und gut choreografiert. Freunde des gepflegten Prügelns müssen keine Angst haben, zu kurz zu kommen. Was will man also über Kevin James noch sagen, was nicht schon gesagt worden ist. Man bekommt die vollen Pfunde.

Szenenfoto, Copyright Columbia Pictures / Sony Pictures

Darsteller: Kevin James, Salma Hayek, Henry Winkler, Greg Germann, Joe Rogan, Gary Valentine, Charice, Bas Rutten, Reggie Lee u.a.
Regie: Frank Coraci
Drehbuch: Kevin James, Allan Loeb, Rock Reuben
Kamera: Phil Meheux
Musik: Rupert Gregson-Williams
Produktionsdesign: Perry Andelin Blake
USA / 2012
zirka 105 Minuten

Bildquelle: Columbia Pictures / Sony Pictures
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