INSIDIOUS: CHAPTER 2

INSIDIOUS: CHAPTER 2 – Bundesstart 17.10.2013

Insidious-2-1, Copyright FilmDistrict / Sony Pictures International

Nach einem kurzen Ausflug in das Jahr 1986, setzt die Handlung sofort am Ende von IINSIDIOUS an. Hier wird die Geschichte der Familie Lambert unvermittelt weitergesponnen, die von den Ereignissen in der „Schattenwelt“ nicht loszukommen scheint. INSIDIOUS war ein effektiver, wenngleich dem Genre angepasster Horrorthriller, der geradlinig sein Grusel-Programm absolvierte. Er hatte seine Stärken, zeigte aber durch seine Übermotivation auch inhaltliche Schwächen. Doch Initiator James Wang und sein eingeschworener Kumpan Autor Leigh Whannell haben beim zweiten Aufguss mächtig dazu gelegt. Das ZWEITE KAPITEL ist keine Wiederholung und keine grobschlächtige Fortführung einer erfolgreichen Formel die viel Geld einbrachte. Die Macher haben Gespür für ihr Baby bewiesen und mit INSIDIOUS: CHAPTER 2 tatsächlich nicht einfach nur eine simple Fortführung, sondern eine tiefergehende Weiterentwicklung der gruseligen Sage geschaffen.

Mit erstaunlicher Kreativität, wird der eigenständige Teil Eins in eine weit größere und ausladendere Geschichte eingewoben. Im Prolog erfahren wir, was tatsächlich der Auslöser für die Geschehnisse um den kleinen Dalton und seiner Familie im Vorgänger gewesen war. Die Flucht aus dem eigenen Heim schien unausweichlich, und so sind die Lamberts nun bei Oma Lorraine untergekommen. Doch die Geister aus der „Schattenwelt“, oder auch „Ewigreich“ genannt, lassen die Lamberts nicht los. Mit einem mal scheint Vater Josh das Interesse des Geisterreiches auf sich gezogen zu haben, aber Mutter Renai leidet am meisten unter den sich häufenden Konsequenzen der Spukerscheinungen. Die Forscher des Paranormalen, Specs und Tucker, sollen erneut helfen, den Spuk aufzuklären und zu beenden. Doch dem „Ewigreich“ entgegen zu treten ist alles andere als leicht, und seine Motivation kaum zu begreifen.

Die Motivation von Whannell und Wan ist wesentlich einfacher zu begreifen. Sie haben einiges mehr an Potential hinter ihrem Spuk entdeckt, als der Zuschauer nach dem ersten Teil vermuten konnte. Und es ist erstaunlich, wie sich dieses Potential tatsächlich zum künstlerischen Vorteil für das Publikum entfaltet. Dabei halten sich die Macher auch hier an die Mechanismen von bewährten, wenngleich nicht sehr originellen Spuk- und Horroreffekten. Wird es sehr leise von der Leinwand her, dann wird auch gleich etwas mit kreischenden Tönen unterlegt, aus dem Wandschrank springen. In dieser Beziehung heftet sich Teil Zwei zu sehr an seinen Vorgänger, und zeigt sich weniger einfallsreich wenn es um eine etwas differenziertere Gruselstimmung geht. Aber INSIDIOUS war erfolgreich, hatte sein begeistertes Publikum, und rechtfertigte die Überlegungen für eine Fortsetzung. Wenn auch nicht besonders originell, schien dieses Publikum dennoch von der Umsetzung soweit sehr angetan.

INSIDIOUS: CHAPTER 2 ist effektiv, unterhaltsam, und mit ausreichend Schock und Grusel durchwoben. Wie sein Vorgänger, verliert sich auch Teil Zwei im letzten Drittel in Szenen von übersteigertem Hokuspokus, der in dieser frenetischen Form nicht notwendig gewesen wäre. Doch liegt die eigentliche Stärke von INSIDIOUS: CHAPTER 2 in seiner evolutionären Entwicklung. James Wan hat mit seinem Drehbuchautor Leigh Whannell, der auch die Rolle des Specs übernommen hat, einen beliebten und angenommenen Film erfolgreich um einige Ebenen erweitert. Die Geister des „Ewigreich“ werden die Familie Lambert nicht loslassen. Innerhalb kürzester Zeit war die Vorproduktion von Teil Drei angekündigt worden. Wan und Whannell könnten tatsächlich die bereits zu Größerem entwickelte Geschichte, weiter ausbauen. Warum auch nicht, wenngleich die Filme bisher gewissen Schwächen in der Inszenierung aufweisen, scheint sich ein begeistertes Publikum nicht daran zu stören. Es ist also nicht nur aktuell auf der Leinwand nervenzerreißend, sondern birgt auch für kommende  INSIDIOUS-Teile ausreichend spannende Momente wie die Macher die Reihe bereichern werden.

Insidious-2-1, Copyright FilmDistrict / Sony Pictures International

Darsteller: Rose Byrne, Patrick Wilson, Lin Shaye, Ty Simpkins, Steve Coulter, Barbara Hershey, Leigh Whannall, Angus Sampson, Andrew Astor u.a.
Regie: James Wan
Drehbuch: Leigh Whannell
Kamera: John Leonetti
Bildschnitt: Kirk M. Morri
Musik: Joseph Bishara
Produktionsdesign: Jennifer Spence
USA / 2013
zirka 105 Minuten

Bildquelle: FilmDistrict / Sony Pictures International
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