Tims Burtons FRANKENWEENIE

Es sollte eine nette Dreingabe für die Besucher von PINOCCHIO sein, der von Disney 1984 zur Wiederaufführung auserkoren war. Der Maus-Konzern hatte den durch seinen Kurzfilm STALK OF THE CELERY MONSTER aufgefallenen Tim Burton als Zeichner unter Vertrag genommen. Nachdem Burton mit VINCENT einen sehr überzeugenden Kurzfilm gemacht hatte, dachte sein Arbeitgeber daran, ihn mit einen Vorfilm für die Wiederaufführung von PINOCCHIO zu beauftragen. Das Ergebnis war für die Auftraggeber eine finstere, überhaupt nicht kindgerechte Überraschung, was in der Entlassung von Tim Burton gipfelte. Erst fünf Kinofilme und zehn Jahre später fanden die vormaligen Partner unter den Buena Vista Label wieder zusammen. Das war 1994, das Jahr, in welchem dann auch FRANKENWEENIE per VHS endlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

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HOUSE AT THE END OF THE STREET

HOUSE AT THE END OF THE STREET – Bundesstart 17.01.2013

Der Horror-Nerd wird sicher nicht so viele Schwierigkeiten haben, gewisse Passagen bei HOUSE AT THE OF THE STREET vorherzusehen. Dennoch ist Mark Tonderai ein akzeptabler Gruselthriller gelungen, der nach fast neun Jahren beinahe in der Schublade vermodert wäre. Jennifer Lawrence, die sich offensichtlich in jedem Genre wohlfühlt, spielt die im steten Clinch mit ihrer Mutter Sarah liegende Elissa. Die beiden Frauen sind neu in das idyllisch im Wald gelegene Haus gezogen und werden auch umgehend über die tragischen Vorfälle im etwas entfernteren Nachbarhaus informiert. Im Haus am Ende der Straße hat die junge Carrie Anne ihre Eltern erschlagen und soll anschließend bei einem Unfall selbst ums Leben gekommen sein. Vier Jahre sind seither vergangen, und als Elissa und Sarah ihr neues Heim beziehen, wohnt Carrie Annes Bruder Ryan allein in dem von der Gemeinde geächteten Haus am Ende der Straße.

Tatsächlich ist Max Thieriot als sozial verstoßener Ryan eine sehr gute Besetzung, der die Figur eines an den Rand gedrängten, sehr in sich zurückgezogenen Außenseiters sehr intensiv vermittelt. Allerdings spielt Thieriot neben Elisabeth Shue und vor allem Jennifer Lawrence, und neben diesen beiden zu spielen bedeutet, gegen sie anzuspielen. Für Shue und Lawrence sind Rollen wie diese schon lange keine Herausforderung mehr, weil das Genre sowieso schon lange keine schauspielerischen Herausforderungen mehr bietet. Dafür überzeugt in weiten Teilen David Louckas sehr effektives Drehbuch, Weiterlesen

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EDITORIAL: Die Oscar-Golden-Globe-Gleichung

Als die Nominierungen für die siebzigsten Golden Globes bekannt gegeben worden sind, da berichtete man in Amerikas Presse ausführlichst, aber auch mit dem notwendigen Augenzwinkern. Schon immer waren gewisse Nominierungen äußerst fragwürdig und die Absichten der Hollywood Foreign Press Association offensichtlich gewesen. Und spätestens seit THE TOURIST mit Angelina Jolie und Johnny Depp 2010 drei Nominierungen erhalten hatte, wäre ein differenzierterer Umgang von Seiten des deutschen Qualitätsjournalismus zu erwarten gewesen. Süffisant berichteten amerikanische Branchenseiten auch dieses Jahr wieder über die Entscheidungen der 84-köpfigen Journalistenriege der Hollywood Foreign Press Association. Warum die ausführliche Berichterstattung dennoch anhält, erklärt sich zum einen aus dem Star-Rummel und zum anderen wegen des schönsten Party-Charakters im Preise-Zirkus.

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Golden Globes 2013 – die Gewinner der 70ten Verleihung

Hier geht es zur kompletten Liste von allen Nominierten, die Gewinner sind farblich hervorgehoben.

Bester Film – Drama: ARGO – Warner Bros. Pictures, GK Films, Smokehouse Pictures; Warner Bros. Pictures

Hauptdarstellerin – Drama: Jessica Chastain – ZERO DARK THIRTY

Hauptdarsteller – Drama: Daniel Day-Lewis – LINCOLN

Bester Film – Musical / Komödie: LES MISERABLES – Universal Pictures, A Working Title Films/Cameron Mackintosh Productions; Universal Pictures

Hauptdarstellerin – Komödie: Jennifer Lawrence – SILVER LININGS PLAYBOOK

Hauptdarsteller – Komödie: Hugh Jackman – LES MISERABLES

Bester Animationsfilm: BRAVE – MERIDA – Walt Disney Pictures, Pixar Animation Studios; Walt Disney Pictures

Bester nicht englischsprachiger Film: AMOUR – LIEBE (AUSTRIA) 
Les Films Du Losange, X Filme Creative Pool, Wega Film; Sony Pictures Classics

Nebendarstellerin: Anne Hathaway – LES MISERABLES

Nebendarsteller: Christoph Waltz – DJANGO UNCHAINED

Regie: Ben Affleck – ARGO

Drehbuch: Quentin Tarantino – DJANGO UNCHAINED

Musik: Mychael Danna – LIFE OF PI

Filmsong: ”SKYFALL”—SKYFALL – Music by: Adele, Paul Epworth – Lyrics by: Adele, Paul Epworth

Serie – Drama: „Homeland“ (Showtime)

Hauptdarstellerin – Drama: Claire Danes – „Homeland“

Hauptdarsteller: Damian Lewis – „Homeland“

Serie – Komödie: „Girls“ (HBO)

Hauptdarstellerin – Komödie: Lena Dunham – „Girls“

Hauptdarsteller – Komödie: Don Cheadle -„House of Lies“

Miniserie/Fernsehfilm: „Game Change“ (HBO)

Hauptdarstellerin – Miniserie/Fernsehserie: Julianne Moore – „Game Change“

Hauptdarsteller – Miniserie/Fernsehfilm: Kevin Costner – „Hatfields & McCoys“

Nebendarstellerin – Miniserie/Fernsehfilm: Maggie Smith – „Downton Abbey“

Nebendarsteller – Miniserie/Fernsehfilm: Ed Harris – „Game Change“

 

 

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THE SESSIONS – wenn Filme berühren

THE SESSIONS – Bundesstart 03.01.2013

In einer Szene liegt der durch Kinderlähmung bewegungsunfähige Mark O’Brien in seiner eisernen Lunge und flüstert völlig gefasst und vorbereitet im Glauben, es seien seine letzten Minuten, „so endet es also.“ Es ist mit Abstand einer der bewegendsten Szenen in THE SESSION, weil dieser Film so erfrischend frei und unkompliziert erzählt ist, dass einem das Unvermögen seiner Figur sehr nahegebracht wird, ohne dass man durch Mitleid manipuliert wird. Ohne jede Sentimentalität dürfen wir an dem Leben eines Mannes teilhaben, der trotz aller extremen Widrigkeiten das Leben zu schätzen weiß. Es ist ein Film zum Staunen, Lachen und endlosem Diskutieren. Und wenn man unerwartet von Tränen übermannt werden sollte, dann bei Szenen wie der oben beschriebenen. Nicht, weil sie darauf ausgelegt sind, sondern weil man überwältigt wird von der inneren Kraft dieses Mark O’Brien.

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OSCAR Nominierungen 2013

Postermotiv aus 2011

Mit einem Klick gleich zu der Liste

Wenngleich DJANGO UNCHAINED mit fünf Nominierungen erwartungsgemäß gut abschnitt, fällt allerdings auch sofort auf, dass es Quentin Tarantino dieses Jahr nicht in die Regie-Kategorie geschafft hat. So wie es dem armen Teufel Ben Affleck erging, dessen ARGO als Bester Film geadelt wurde, er selbst als Regisseur aber keine Nominierung erhielt. MISS DAISY war es 1990 das letzte Mal gelungen, in der Kategorie Bester Film zu gewinnen, ohne dass auch die Regie nominiert war.

LINCOLN, bisher weder an der Kasse noch bei der Presse besonders auffällig gewesen, überrascht hingegen kaum. Steven Spielberg wird es gefallen, dass er jetzt neben SCHINDLERS LISTE erneut einen Film inszeniert hat, der mit 12 Nominierungen gewürdigt wird. Es geht eben um das Nationalheiligtum Lincoln, da führt keine Nominierung daran vorbei, obwohl die eine oder andere vielleicht doch hinterfragt werden könnte. Würde John Williams endlich einmal Original-Songs zu seinen Filmen schreiben, wie zum Beispiel Kollege Horner, wäre die dreizehnte Nominierung sicher gewesen, ein Bereich, in dem sich bisher erst 9 Filme tummeln. ALLES ÜBER EVA und TITANTIC führen mit 14 Nominierungen.

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SILVER LININGS zeigt kleinen Silberstreif

SILVER LININGS PLAYBOOK – Bundesstart 03.01.2013

Eine Komödie über bipolare Störungen, früher auch als manisch-depressive Erkrankung bekannt, kann durchaus ihren Reiz haben. David O. Russell hat es gewagt, mit den besten Voraussetzungen. Sein Händchen für Schauspieler hat er nicht nur bei THREE KINGS bereits bewiesen, sondern sogar die extrem einfache Geschichte von THE FIGHTER mit seinen Darstellern zu einem Ereignis gemacht. Bradley Cooper bleibt mit der Rolle des kranken Pat dem Komödienfach treu, kann sich aber mit SILVER LININGS durchaus im emotional starken Charakterfach behaupten. Und dies neben einem überaus beeindruckenden Robert De Niro als sein von Zwangsneurosen heimgesuchter Vater. So funktioniert die Komödie über Menschen mit bipolaren Störungen dann auch auf einer ganz anderen Ebene als die herkömmlichen Komödien über zwei Menschen, die zueinander finden müssen. Nach acht Monaten in der Psychiatrie kommt Pat bei seinen Eltern unter, um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. In erster Linie will er einen Plan erstellen, um seine Frau zurückzugewinnen, die er mit einem Kollegen unter der Dusche erwischt hatte, was nach einem brutalen Anfall damit endete, dass Pat eingewiesen wurde. Dieser Plan ist Pats Silberstreif am Horizont.

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JACK REACHER haut richtig rein

JACK REACHER – Bundesstart 03.01.2013

Man kann ja von seiner mentalen Gesinnung halten, was man möchte. Tatsächlich aber ist Tom Cruise einer der ganz wenigen, die nach wie vor Rollen wie die des harten Jack Reacher glaubwürdig verkörpern können. Nach wie vor hat der mittlerweile 50 Jahre alte Cruise seinen jugendlichen Charme behalten, ohne eine gewisse Altersweisheit nicht vermissen zu lassen. Jack Reacher kann mitfühlend sein, auch charmant, durchaus selbstkritisch, äußerst brutal, oft rücksichtslos, dafür immer ehrlich. Jack Reacher steht über dem Gesetz, nicht weil es ihm gewährt wurde, sondern weil er sich das Recht herausgenommen hat. Als ein Scharfschütze wahllos fünf Menschen erschießt, taucht Jack Reacher aus seiner selbstgewählten Versenkung auf. Denn der Kriegsveteran Barr hat schon einmal ohne Befehl Menschen erschossen, musste allerdings keine Konsequenzen fürchten.

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RED DAWN – Zuschauer als Kollateralschaden

RED DAWN – Bundesstart 27.12.2012

Vergleiche von Original und Remake haben sehr selten für den Zuschauer einen Nährwert. Wer Filme zu schätzen weiß, der kann gut darauf verzichten, diese gegenüberzustellen. Meistens. Eine sehr schöne Ausnahme dieser Regel ist RED DAWN, der eine wie der andere. Beide Filme sind, und das sollte man ganz objektiv betrachten, sehr dumme Filme. Heute spricht man von John Milius‘ ROTER FLUT als Kult-Klassiker. Man kann auch gut verstehen, warum. Es war ein Film, der an die Grenzen ging, als Reagan am heftigsten den kalten Krieg heraufbeschwor. Es war eine gar nicht so schlechte Geschichte, aber ein dummes Drehbuch, das zudem dumm inszeniert war. Das fängt schon mit der Anfangssequenz an, wenn die flüchtenden Jugendlichen mit ihrem Pick-up auf der von gegnerischen Soldaten gesäumten Hauptstraße ihre Runde drehen, ohne dass der Kugelhagel ihnen etwas anhaben kann. Macht aber nichts, denn dieser Film von 1984 hat genau gewusst, was er tut und wie er es tun muss. Regisseur Dan Bradley und Ellsworth und Passmore als Autoren haben offensichtlich nicht gewusst, was sie tun, als sie ausgerechnet die ROTE FLUT neuinterpretierten.

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LIFE OF PI: SCHIFFBRUCH MIT TIGER

LIFE OF PI – Bundesstart 26.12.12.


Man sollte endlich Abstand davon nehmen, ein Buch als unverfilmbar zu bezeichnen, vor allem wenn der Film dazu gerade in die Kinos kommt. Das hat damals die UNERTRÄGLICHE LEICHTIGKEIT DES SEINS zu keinem besseren Buch gemacht und den Film nicht schlechter. Zuletzt war unverfilmbar bei CLOUD ATLAS zu lesen, und nun kommt LIFE OF PI. Dies macht es Ang Lees Adaption nicht leichter, wenn überall betont wird, wie sich die literarische Variante gegenüber einer visuellen Umsetzung verhalten soll. Damit werden nicht nur Erwartungen geweckt, sondern auch Meinungen geformt. In Ermangelung an der Lektüre fällt es jedenfalls sehr leicht, Ang Lees LIFE OF PI als phantastischen Film zu loben. Seinem poetischsten seit TIGER & DRAGON. Eine Poesie, die sich nicht nur aus der frei interpretierbaren Geschichte ergibt, sondern ergänzend aus der imposanten visuellen Umsetzung.

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BEASTS OF THE SOUTHERN WILD

BEASTS OF THE SOUTHERN WILD – Bundesstart 20.12.12

Postermotiv, Copyright Fox Searchlight Pictures / MFA Filmdistribution

Hier kommt der Liebling des Festivalzirkus von 2012. Selbst beim Fantasy Filmfest wurde Benh Zeitlins Regiedebut mit dem Publikumspreis bedacht, von Zuschauern die Horror- und Splatter-Orgien bevorzugen, oder asiatische Filmkunst zelebrieren. Nichts davon hat BEASTS OF THE SOUTHERN WILD zu bieten. Oder vielleicht doch? Von Sundance, über Cannes, nach Deauville, und weit über Karlovy Vary hinaus, begeisterte dieser Film die Festivalbesucher. Aber wahrscheinlich auch nur die, denn BEASTS entzieht sich vollkommen jeder Annäherung an das Mainstream-Publikum. So wie er sich auch jeder Annäherung an Erklärungen entzieht. Von BEASTS nicht fasziniert zu sein, ist kaum möglich. Aber was ist er? Märchen, Abenteuer, Fantasy, oder am Ende doch Horror?

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Genial: END OF WATCH

END OF WATCH – Bundesstart 20.12.12

Sie sind charmante Rüpel, ehrliche Freunde, nervende Kollegen, ehrgeizig im Beruf, warmherzig in ihren Beziehungen. Und sie glauben, dass sie etwas bewirken können. Keiner von ihnen hat Dreck am Stecken, es gibt keine dunkle Vergangenheit, und es gibt auch nichts Dummes was sie im Verlauf tun werden. Trotz der bekannten Darstellernamen Gyllenhaal und Pena, sind die Figuren Brian und Mike die ehrlichsten und authentischsten Charaktere im vergangenen Kinojahr und im Polizeifilm überhaupt. David Ayer hat als Regisseur und Autor sehr viel Mut bewiesen, einen Film wie diesen mit derart bekannten Namen zu besetzen, denn END OF WATCH funktioniert allein über die Glaubwürdigkeit seiner Figuren in einem ebenso glaubwürdigen Umfeld, was mit etablierten Darstellern oft schwierig wird. Und doch hat David Ayer wohl einen der besten Cop-Film seit COLORS gemacht.

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EDITORIAL: Atmos, 48 und ein kleiner Hobbit

THE HOBBIT: AN UNEXPECTED JOURNEY – Bundesstart 13.12.2012

DER HOBBIT: EINE UNERWARTETE REISE ist dahingehend ein Phänomen, dass seine Umsetzung durchaus kontrovers diskutiert werden könnte, aber niemand davon spricht. Obwohl man sich zum einen ernsthaft fragen muss, ob nicht Guillermo Del Toro doch die vernünftigere Wahl als Regisseur gewesen wäre, um eine differenziertere Atmosphäre in der Vorgeschichte zum ultimativen HERR DER RINGE zu schaffen. Und dann die barbarische Laufzeit, nur um das Epos um einen dritten Teil erweitern zu können. Gleich an dieser Stelle muss allerdings angemerkt werden, dass gewisse Längen nicht mit Langweile gleichgesetzt werden dürfen. Erst ein zweiter Besuch in Mittelerde könnte die Geduld eventuell etwas strapazieren. Soll es das gewesen sein, was es zur filmischen Umsetzung des kleinen Hobbit zu sagen gibt? Natürlich nicht, nur vorerst. Denn obgleich man kontrovers diskutieren könnte, spricht man über Wichtigeres.

Postermotiv, Copyright Warner Bros. / New Line Cinema

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MIDNIGHT MOVIE ist ein Buch

Cover mit Copyright von Bastei Lübbe

Tobe Hooper hat ein Buch geschrieben. Darin räumt er endlich mal mit den vielen Variationen seines Namens auf. Man spreche seinen Namen Tobiiieee aus, und nicht Tob oder Töb, schreit der Autor als Romanfigur einen anderen Charakter an. Aber zurück auf Anfang, bevor es kompliziert wird. Tobe Hooper hat ein Buch geschrieben. Bisher hat Tobe Hooper im richtigen Leben  Filme gemacht wie LIFEFORCE oder POLTERGEIST. Oder sein verloren geglaubtes Debut DESTINY EXPRESS. Ach nein, die Existenz von DESTINY EXPRESS ist ja auch Fiktion. Hooper verfasst also seinen ersten Roman. Es ist ein Horror-Roman, und in diesem setzt sich der reale Hooper als realen Hooper in eine fiktive Szene. Ein überambitionierter Filmfan gelangt an eine Kopie des verschollen geglaubten Filmdebuts DESTINY EXPRESS von Tobe Hooper und lädt den Kult-Regisseur für eine Sondervorführung zu einem Filmfest in Austin/Texas. Die Vorführung des Filmes kulminiert in einer Zombie-Epidemie. Im Verlauf des Buches entpuppt sich die Zombie-Epidemie nicht als das herkömmliche Endzeitszenario. Am Ende (was bereits ganz am Anfang zur Sprache kommt und kein Spoiler ist) wird die kurzeitige Zombie-Epidemie lediglich als Episode in die Geschichte eingehen.

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THE APPARITION – DUNKLE ERSCHEINUNG

THE APPARITION – Bundesstart 13.12.12

Postermotiv, Copyright StudioCanal / Warner Bros. Pictures

Die unerbittlichsten Zuschauer von allen sind die Horror-Fans. In keinem anderen Genre erfolgt eine spontanere Reaktion noch innerhalb des Kinosaals als bei Horrorfilmen. Lauthalse Äußerungen während des Films als direkte Kritik am Geschehen sind nicht selten. Und meistens sind diese auch noch berechtigt. Versucht man zum Beispiel eine romantische Komödie zu genießen, die dann weder romantisch noch komisch ist, dann geht das Zielpublikum gebeugten Hauptes und denkt sich seinen Teil. Hingegen schmilzt die Grusel- und Schockfraktion schon im Dunkel während der Vorführung zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen, die unmittelbar vor Ort ihre Interessen vertritt. Da werden unschöne Dialoge mit den Figuren auf der Leinwand ausgetragen oder es wird Kritik an der Umsetzung in pikante Worte gekleidet. Gerade wenn die Auflösung unbefriedigend ausfallen sollte, hat sich ein gegen die Leinwand geworfener, ganz besonderer Satz etabliert, nämlich „are you fu**ing kidding me?“, was so viel bedeutet wie „damit hätte ich jetzt nicht gerechnet“.

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