THE EXPENDABLES 3

THE EXPENDABLES 3 – Bundesstart 21.08.2014

Expendables-3-1, Copyright Splendid FilmHARTE JUNGS nennt sich eine spezielle Vorstellungsreihe in Nürnbergs Multiplex-Erfolg Cinecitta. HARTE JUNGS ist eine Art Preview, in der Testosteron geschwängerte Streifen einem vornehmlich männlichen, aber entsprechend geneigtem Publikum präsentiert werden, einschließlich gekühltem Gerstensaft. Das passiert im Cinecitta einmal im Monat, und kann im August natürlich nur mit EXPENDABLES 3 erfüllt werden. Eine raffinierte Handlung, geschliffene Dialoge, überraschende Wendungen, dramaturgischer Tiefgang, und schon kann es losgehen. Auf zur dritten, und vermeintlich letzten Runde in der besten Hommage an die Achtziger, die man sich vorstellen kann. Natürlich spaltet das die Gemüter. Zum einen, sind die EXPENDABLES dann doch mit der Technik und den Versatzstücken des aktuellen Kinos gemacht, und dann glauben schlaue Sprücheklopfer, dass die Zeiten für unrealistisch übersteigertes Action-Kino endgültig vorbei sein müssten. Dieser Meinung kann man durchaus sein, hat aber gleichzeitig die Möglichkeit, diese Filme einfach zu meiden.

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DIDO ELIZABETH BELLE

BELLE – Bundesstart 14.08.2014

Belle-1, Copyright  Twentieth Century Fox of GermanyEs ist 1769. Und England beheimatet den größten Markt für Sklavenhandel. Auch wenn die grundlegenden Fakten über Dido Elizabeth Belle nachvollziehbar und stimmig sind, so gibt es kaum persönliches überliefert. Was natürlich dem Drehbuch sehr entgegen kommt, und keine Schlaumeier auf den Plan ruft die Verdrehung der Tatsachen zu beschimpfen. Obwohl man dabei schon beim ersten wäre, nämlich ein inniger Kuss auf Londons offenen Straßen, und das im achtzehnten Jahrhundert. Captain Sir John Lindsay hatte einen kleinen Fehltritt, der als stolzes Ergebnis mit der kleinen Dido endete. Als ihre schwarze Mutter verstirbt, nimmt Lindsay seinen Stand als Ehrenmann sehr ernst, und bringt das kleine Mischlingskind bei seinem Onkel Lord Mansfield unter. Captain Lindsay selbst bricht nach Indien auf, und wahrt seither nicht wieder gesehen. Über seinen Verbleib schweigt der Film.  In den aristokratischen Kreisen wächst Dido verhältnismäßig unbehelligt und behütet auf. In der gleichaltrigen Elizabeth, welche mit ihrer Mutter ebenfalls bei den Mansfields in Kenwood Halls residiert, findet sie ihre beste Freundin. Lord Mansfield als oberster Richter in England, hat dabei keinen leichten Stand gegenüber anderen Familien, die sich über das „ach so schwarze Kind“ mokieren. Doch der Lord ist als Edelmann über diese Dinge erhaben, und sieht sich zudem in der Pflicht gegenüber seines Enkels. Für Dido selbst, wird es erst im Jugendalter richtig auffällig, was ihre Hautfarbe in ihrer Zieh-Familie ausgelöst haben muss, und wie sich die Welt überhaupt dort draußen wirklich dreht.

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Gespoilerte LUCY

LUCY – Bundesstart 14.08.2014

Lucy-1, Copyright  Universal Pictures International (UPI)Der Film beginnt mit einem sehr ungewöhnlichen, für Eric Serra hingegen nicht überraschenden Soundtrack, der in seiner einfachen und sehr eingeschränkten Orchestrierung den Zuschauer sofort aufmerksam werden lässt. Seit IM RAUSCH DER TIEFE von 1988 begleitet Serra den französischen Ausnahmeregisseur Besson auf seinen Wegen durch das europäische Action-Kino. Was im Arthouse-Kino wunderbar funktionierte, gilt noch lange nicht für das Mainstream-Establishment. BOND-Regisseur Martin Campbell wollte für GOLDENEYE den französischen Komponisten, sorgte am Ende bei den Zuschauern letztendlich nur für Verwirrung. Diese Verwirrung überträgt sich allerdings auch auf andere Produktionen von Luc Besson, der seinem Geschmack und seinem Stil treu blieb, und der Ungewöhnlichkeit von Eric Serras Kompositionen die Stange hielt. Musikalisch ist LUCY durchaus im Trockenen, was die Zusammenarbeit von Serra mit Besson nur unterstreicht. Wo außergewöhnliche Themen auf eine besondere Abhandlung treffen. Wir sind im Jahr 2014, wo Angelina Jolie aus Termingründen eine von Action geprägte Rolle an Scarlett Johansson abgeben musste. Eine Glückskecks geschwängerte Komposition, die durchaus ihre Rechtfertigung findet. Jolie war nach dem ersten TOMB RAIDER Abenteuer die in Hollywood und ihren auserkorenen Anhängerschaften angesagte Action-Heldin, was sie mit den anschließenden SALT und WANTED zu unterstreichen wusste. Währenddessen machte sich Johansson im Marvel-Universum als Black Widow breit, und bewies sich fortan als die Power-Frau im Testosteron gesteuerten Superhelden-Zirkus.

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PLANES 2 – Immer im Einsatz

PLANES: FIRE & RESCUE – Bundesstart 14.08.2014

Planes-2-1, Copyright Walt Disney Studios Motion PicturesDusty Crophopper hat wieder abgehoben, und der vormalige Schädlingsbekämpfer fühlt sich in seiner neuen Rolle als Rennflug-Champion merklich wohl. Und dass er bereits ein Jahr nach dem relativ erfolgreichen ersten Teil durch die Lüfte schwirrt, deutet auf die wahren Beweggründe seines Daseins hin. PLANES 2 musste als ein Direkt-auf-DVD-Film in Produktion gegangen sein, der im Windschatten von CARS etwas mehr Öl vom Trend sprechender Maschinen abzapfen wollte, als es der erste Teil schon getan hatte. Schaut man auf die Film-Liste von Regisseur Roberts Gannaway, dann unterstreicht dies die Vermutung. Tatsächlich ist das mögliche Ausreizen einer solchen Prämisse ziemlich dünn. Konnte man sich bei CARS der Absonderlichkeit wegen noch gut amüsieren, wurde es bei PLANES schon fragwürdiger. Was ist das für eine Welt, in der es keine Menschen gibt, aber Maschinen, die für Menschen gemacht sind? Im Piston Peak National Park sind die eigentlichen Touristen lebende Wohn- und Campingmobile. Wenn man bei einem von Dustys Flügen eine Stadt im Hintergrund sieht, fragt man sich nicht ob Menschen dort wohnen, sondern ob Disney bald einen Film mit sprechenden Häusern machen wird.

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Danke, Robin Williams

Robin-Williams-2,  Copyright Walt Disney Studios Home Entertainment„Oh Captain, my Captain.“ – Dead Poets Society

Bildrechte: Copyright Walt Disney Studios Home Entertainment
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Robin Williams, 1951 – 2014

Robin-Williams, Copyright Walt Disney Studios Home Entertainment„Gooooooooood-byyyyyyye Vietnaaaaam! That’s right, I’m history… I’m outta here. I got the lucky ticket home, baby. Rollin, rollin, rollin‘ … keep them wagons rollin‘, rawhide! Yeah, that’s right …“ – GOOD MORNING VIETNAM

Bildrechte: Copyright Walt Disney Studios Home Entertainment
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Autokino Marienberg (Nürnberg)

autokino-1, Copyright Unbekannt, bitte meldenRecherchen im Internet bringen manchmal Überraschendes an den Tag. Männer wie zum Beispiel Roland, der selbst nach dreizehn Jahren noch immer dem Autokino auf seiner Homepage huldigt. In dem Fall dem Autokino Marienberg, dereinst in Nürnberg, welches 1968 als elftes Autokino in Deutschland mit LADY IN ZEMENT eröffnet wurde. Vierzig waren es einmal in der Hochphase, und hat sich heute auf noch 18 verbleibende Spielstätten gesenkt. Die immer komfortabler werdenden Multiplex mit ihren klimatisierten Sälen und ihrer besseren Vorführbedingungen wurden immer stärker bevorzug. Dabei hatten diese Zuschauer allerdings vergessen, wobei es beim Autokino, dem Drive-In, eigentlich ging. War es Anfangs die Bequemlichkeit, und die Möglichkeit auf Ausgeh-Etikette verzichten zu können, so wie die weit billigere Selbstversorgung, entwickelte das Kinovergnügen immer mehr einem Event-Charakter. Kein Event bei dem der Film hinten angestellt wurde, sondern immer noch der Hauptdarsteller blieb. Picknicks sind keine Seltenheit, Open-Air bei mitgebrachten Gartensesseln, Disco während der Filmpause. Und zum zehnjährigen Jubiläum gab es am Marienberg in Nürnberg ein ordentliches Feuerwerk, dazu einen Film, wie er klassischer nicht konnte, Sam Peckinpahs CONVOY. Und wenn Roland dagewesen wäre, dann auf seinem aufblasbaren Sofa, welches vor die Leinwand postiert war, ausgerüstet mit Thermoskanne, falls es frischer werden sollte, und einem selbst entworfenen Technikrack, für den persönlichen, vom Auto unabhängigen Ton.

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PLANET DER AFFEN – Revolution

DAWN OF THE PLANET OF THE APES – Bundesstart 07.08.2014

Dawn-of-Apes-1, Copyright Twentieth Century Fox of GermanyEines muss man den Produzenten lassen, die genau gewusst haben, was sie tun, sie können dem Jahrzehnte alten Stoff tatsächlich neue Aspekte abgewinnen. Das sie sich dabei noch weiter von Pierre Boulles Original-Roman entfernen, als bereits der Reboot-Titel PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION, tut dem neu erstarkten Franchise nur allzu gut. Denn trotz der drastischen Abweichungen, bleibt der Kern in aller Konsequenz erhalten. Das Präparat ALZ-113 sollte Menschen mit Alzheimer heilen. Was es wirklich tat, war die Versuchsprimaten erheblich intelligenter zu machen. Für den Menschen hingegen zeigte sich ALZ-113 als tödlicher Virus. Das ausgerechnet Patient Null ein Pilot für Passagierflüge war, machte die Sache für die Menschheit extrem unangenehm. Nur wenige immune Menschen haben überlebt, und sich in den langsam verfallenden Großstädte zusammen gerottet. Damit hat der erste Teil des Reboot einen unersetzlichen Grundstein für eine glaubvolle und nachvollziehbare Fortsetzung gesetzt. Egal ob es eine Fortsetzung geben würde, diese Grundlage allein reichte schon aus, um den Zuschauer ein Bild der Zukunft zu zeichnen. Die Dämmerung einer überlegenen Herrschaft.

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EDITORIAL: Die Demontage der Melissa McCarthy

MainstreamZweifellos scheiden sich an ihr die Geister. Melissa McCarthy, die sich über die letzten dreizehn Jahren in die Herzen oder Magengeschwüre der Welt gespielt hat. Die GILMORE GIRLS haben sie einem breiteren Publikum bekannt gemacht, und von da an, ging es stetig bergauf. Dann überzeugte sie vollends komödiantisch in BRIDESMAIDES – BRAUTALARM, allerdings im Ensemble. Die Hauptrolle neben Jason Bateman in IDENTITY THIEF – VOLL ABGEZOCKT, die konnte sie Dank eines unausgegorenen Drehbuchs und eines unglaublichTammy-1, Copyright Warner Bros. dumm geschriebenen Charakters nicht stemmen. Nur wegen THE HEAT – TAFFE MÄDELS konnte McCarthys Karriere gerade noch abgefangen werden. Doch IDENTITY THIEF verfolgte die Filmwelt und deren Interessierte weiter, und zwar in Form von Rex Reeds Kritik im New York Observer. Reeds Besprechung des tatsächlich ärgerlichen Films, enthielt in Bezug auf die gute gebaute Schauspielerin Ausdrücke wie Flusspferd, kakophonisch, oder gigantischer Widerling, und noch ein paar ungebührliche Äußerungen. Das mag Rex Reed durchaus von McCarthy halten, und wenn man nach Streifzügen durch das Netz viele Kommentare liest, gibt es nicht wenige, die ins selbe Horn blasen. Aber in einer Filmbesprechungen haben persönliche Anfeindungen nichts verloren.

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THE PURGE: ANARCHY

THE PURGE: ANARCHY – Bundesstart 31.07.2014

Purge-Anarchy-2, Copyright Universal Pictures InternationalNach nur einem Jahr schiebt Autor und Regisseur James DeMonaco eine Fortsetzung zu dem Überraschungshit THE PURGE nach. Ein Film, bei dem die Faszination über die Logik siegte. War dieser allerdings noch ein kammerspielartiger Thriller, geht DeMonaco dem Gesetz der Serie zufolge natürlich einen Schritt weiter. Erlebte man diese neue amerikanische Ordnung Anfangs aus der Perspektive aus dem in sich geschlossenen Refugium der vermeintlichen Opfer, zeigt uns DeMonaco nun die Welt draußen auf der Straße, wenn Purge im Gange ist. Der Hintergrund ist auf der einen Saite tatsächlich hirnrissig, auf der anderen Seite birgt er unverhohlen eine anziehende Begehrlichkeit. Amerika war wirtschaftlich und sozial am Boden, was in 2016 sein wird. Die ‚Neuen Gründungsväter von America‘ erließen ein Verordnung, dass einmal im Jahr für genau 12 Stunden alle Gesetze aufgehoben sind. Alle Verbrechen werden in dieser Zeit straffrei bleiben, erlaubt sind allerdings nur Waffen, so klärt einen der Film auf, bis Klasse 4. Was bedeutet, dass man sich auch noch mit einem schweren Maschinengewehr austoben kann. Purge bedeutet Säuberung, und so funktioniert auch dieses System. Während Reiche und der gehobene Mittelstand sich mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen in dieser bestimmten Nacht verbarrikadieren können, werden natürlich Arme und Obdachlose die ersten Opfer von Menschen, die gerne morden und foltern. Die Purge-Night, also die Nacht der Säuberung, hat die Kriminalitätsrate gesenkt, und die Armut fast abgeschafft. Eine Institution, die also aufgeht.

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22 JUMP STREET

22 JUMP STREET – 31.07.2014
22-Jump-Street-1, Copyright Sony Pictures ReleasingWenn Hollywood nicht mehr weiter weis, dann machen sie Remakes, Reboots, und Sequels. Aber niemand hat es bisher so dreist gemacht, wie die Produzenten der Kino-Überraschung 21 JUMP STREET. Denn an der Geschichte zum zweiten Teil haben sie nicht das Geringste geändert, der Plot bleibt absolut identisch. Eigentlich wieder ein Grund sich über die Ideenlosigkeit der Industrie richtig zu ärgern. Aber leider macht es einem 22 JUMP STREET mit dem Ärgernis nicht so leicht. Gleich drei Autoren haben daran herum geschrieben, und, man möchte es kaum sagen, einen eigentlich cleveren Film entworfen. Brüllen wird niemand vor Lachen, und auf echte Schenkelklopfer wartet man vergeblich, doch angenehm unterhaltsam bleibt Phil Lords und Christopher Millers vierte gemeinsame Kino-Regie durchweg. Ob Slapstick, krude Dialoge, überdrehte Action, oder auf den Punkt gebrachter Schlagabtausch. Lord und Miller halten mit genau dem richtigen Tempo die perfekte Waage zwischen den Sequenzen, und gestalten somit ihren Film überraschend kurzweilig.

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DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT 2

HOW TO TRAIN YOUR DRAGON 2 – 24.07.2014

How-Train-Dragon-1, Copyright 20th Century Fox of GermanyBisher hat 3D bei Animationsfilmen immer die beste Wirkung erreicht. Und DRACHENZÄHMEN 2 bestätigt diese bisherigen Beobachtungen. Die Bilder erreichen ein ungeahnt reales räumliches Spektrum, dass  selbst die für Animationen üblich, abstrakter gezeichneten Charaktere einen natürlicheren Eindruck verleiht. Wie im wirklichen Leben, sind auch in Berk fünf Jahre vergangen, wo das einst drachenjagende Dörfchen, sich zu einem Volk von Drachenreitern entwickelt hat. Häuptlingssohn Hicks wird in naher Zukunft wohl zweifellos  Astrid zu seiner Frau nehmen, aber am wohlsten fühlt er sich dann doch allein mit seinem Drachen Toothless. Zusammen machen sie, im wahrsten Sinne des Wortes, Ausflüge, und kartographieren die weitere Umgebung. Dabei machen sie eines Tages eine Erkundung, welche die Zukunft der Drachen bedroht. Ohne es wirklich zu merken, wird Hicks vor Herausforderungen gestellt, die ihn als Sohn des tapferen und führungsstarken Haudrauf, dem Stoischen, auszeichnen.

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THE SIGNAL signalisiert Bemühungen

THE SIGNAL – Bundesstart 10.07.2014

Signal-1, Copyright Capelight PicturesAuch in seinem zweiten Spielfilm geizt Regisseur William Eubank nicht mit Rätseln und Andeutungen. Das Drehbuch, welches mit Bruder Carlyle und Freund David Frigerio ersonnen wurde, entstand schon während der vierjährigen Dreharbeiten zu LOVE. Ebenfalls ein Film, der sich nicht erklärt, sondern dem Zuschauer die Interpretationen überlässt. Damals waren zehn Videoclips für die Band Angels & Airwaves angedacht gewesen, bis William Eubank die Band von einem zusammenhängenden Ganzen der Sequenzen überzeugte und über vier Jahre sein Regie-Debüt im Vorgarten seiner Eltern inszenierte. LOVE wurde gefeiert und gepriesen, vom einfachen Zuschauer aber auch als grober Unfug ignoriert. Das hat William allerdings weniger beeindruckt. Er blieb seiner Richtung treu, dass nicht alles erklärbar sein müsste, und der Zuschauer auch exzessiv in das Geschehen eingebunden werden sollte. So haben schon einige Science-Fiction-Filme in den letzten Jahren am besten funktioniert, wie zum Beispiel Duncan Jones‘ MOON, wo nicht die effektvollen Schauwerte im Vordergrund standen, sondern tatsächlich menschlich metaphysische Tiefen ausgeleuchtet wurden. Gerade hier halten sich die Filmemacher an minimalistische Sets mit geringem Budget. Weitgehend wirkungsvoll, doch im Falle von William Eubanks THE SIGNAL ein zu diskutierender Streitpunkt.

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THE RAID 2 erfüllt Erwartungen

THE RAID 2: BERANDAL – Bundesstart 24.07.2014

Raid-2-a, Copyright Sony Pictures / Stage 6 FilmsGrundlage der Besprechung ist die Blu-Ray in Indonesisch mit amerikanischen Untertiteln

Eigentlich ist mit THE RAID 2: BERANDAL nun der erste Teil einer Trilogie in die Kinos gekommen. Gareth Evans hatte aus der Not eine Tugend gemacht als er BERANDAL nicht vollständig finanziert bekam und dafür das minimalistische Action-Feuerwerk REDEMPTION inszeniert. Und wer nun den real ersten Teil gesehen hat, der kann sich vorstellen wie schnell die Finanzierung des wesentlich aufwendigeren BERANDAL von statten gegangen sein muss. Knapp zwei Stunden nachdem sich Polizist Rama mit seinen Kollegen erfolgreich durch fünfzehn Stockwerke geschossen und geprügelt hat, beginnt das neue Kapitel. Die Erstürmung des Hochhauses und die Eliminierung des Drogenbosses hat hohe Wellen geschlagen, auch in der Politik. Rama wird zum Schutz seiner eigenen Familie nahegelegt unterzutauchen, dies aber gleich zu nutzen, das größte Drogen-Syndikat zu infiltrieren, um Drahtzieher und politische Unterstützer aufzuspüren. Tatsächlich kommt Rama im Gefängnis mit dem gerade einsitzenden Uco zusammen, Sohn des großen Bosses Bangun. Und mit Ramas Geschick, kann dieser sich sehr schnell das Vertrauen der Obersten erschleichen. Aber dafür muss viel eingesteckt werden, splittern extrem viele Knochen, und tun sich unzählige andere hässliche Wunden auf.

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TRANSFORMERS – Ära des Untergangs

TRANSFORMERS: AGE OF EXTINCTION – Bundesstart 17.07.2014

Transformers-4-1, Copyright Paramount PicturesMichael Bay hatte recht, er amüsierte sich über die harschen Kritiken an seinem neuesten Film, und meinte nur, dass die Zuschauer trotzdem kommen würden. Und sie kommen. Denn Michael Bay kann das Spektakel, sinnbefreit aber großartig. Gleich zu Anfang fährt unser angehender Held, zu diesem Zeitpunkt noch der versponnene Verlierer, an einem großem Schild vorbei, auf dem es heißt ‚Erinnert euch an Chicago – melden sie außerirdische Aktivitäten‘. Das ist eigentlich witzig, birgt dennoch einen undefinierbaren Beigeschmack. Hat der Film am Ende soviel Selbstironie, die von Vorteil wäre, um Bays Film als reines Spektakel ungeniert genießen zu können? Hat er nicht. TRANSFORMERS in der vierten Ausgabe ist genauso bierernst, wie die meisten Michael Bay Filme. Humor kommt in Form von Einzeilern, wie wenn ein Transformer lamentiert „mein fetter Arsch hängt fest“. Der Regisseur und Produzent kann hervorragend inszenieren, aber was er überhaupt nicht kann, ist Dramatik. Wenn Töchterlein vor Angst das Falsche tut und zwischen kämpfenden Maschinen herum stolpert, dann ist dies lediglich ein Fakt, aber ohne jede Spannung oder Dramaturgie. Dafür sind die Action-Sequenzen ein wahrer Augenschmaus, mit Schauwerten bis zum Abwinken. Allerdings sind dafür 165 Minuten viel zu lang.

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