THE LAST STAND hat keinen Stand

THE LAST STAND – Bundesstart 31.01.2013

Neun Jahre und drei Nebenrollen später ist er wieder da. Er betonte ja bereits des Öfteren, er käme zurück. Dass er sein Comeback in die Hände des Koreaners Kim Jee-woon legte, war bei näheren Überlegungen keine schlechte Idee. Kim Jee-woon hat unter anderem I SAW THE DEVIL und THE GOOD, THE BAD, THE WEIRD inszeniert, die kein großes Publikum fanden, von diesem aber sehr wohlwollend aufgenommen wurden. Jetzt bekommt Kim Jee-woon sein amerikanisches Debut, noch dazu einen der begehrtesten Darsteller, zumindest was das Action-Genre angeht, und macht THE LAST STAND. Ein Film, der alles hat was ein sinnbefreiter Actionfilm haben muss. Ein Schwerverbrecher lässt sich bei der Überführung in ein anderes Gefängnis mit einer spektakulären Aktion befreien. In einer spektakulären Flucht macht er sich auf den Weg Richtung der mexikanischen Grenze. Zwischen Gangster und Mexiko liegt das unspektakuläre Städtchen Sommerton. Sommertons Sheriff Arnold Schwarzenegger kann das ganze Spektakel gar nicht ab, und entfacht spektakuläre Aktionen, um den Gangster bei der Durchfahrt zu stoppen.

Das ärgerliche an LAST STAND ist nicht etwa Schwarzeneggers Akzent, auch nicht das es sich dabei um purstes Popcorn-Kino handelt. Das ärgerliche an LAST STAND sind idiotische, weil vermeidbare Logiklöcher. Andrew Knauer hat das Drehbuch geschrieben, Jeffrey Nachmanoff hat es umgeschrieben und George Nolfi hat das Ganze überwacht. Und dann kommt sowas dabei heraus. Das hat selbst ein talentfreier Schauspieler nicht verdient. Natürlich muss ordentliches Popcorn-Kino die Logik immer etwas alternativ gestalten, weil man sonst vielleicht die ein oder andere Action-Sequenz nicht umsetzen könnte. Doch unablässig ziehen sich diese Logiklöcher durch LAST STAND, und selbst Schwarzenegger, der mit seiner Coolness die Wüste in der Mittagsonne zum gefrieren bringt, kann davon nicht ablenken. Oder wie kann das Sondereinsatzkommando schon längst auf dem Weg nach Sommerton sein, wo beim FBI noch niemand auch die geringste Ahnung hat, was der böse Flüchtige überhaupt vor hat.

Mit Schwarzenegger, Whitaker, Guzman und Storemare hat LAST STAND ein wirklich einwandfreies Ensemble für einen richtig bombastischen Action-Kracher. Letztendlich will man ja Schwarzenegger auch nicht woanders sehen. Und die Technik bis hin zur Stunt-Arbeit ist allererste Sahne. THE LAST STAND wäre seinen eigenen Ansprüchen mehr als gerecht, und ein begeistertes Publikum hätte er in Scharen verdient. Denn nichts ist schlimmer, als ein Film in dieser Sparte, der versucht sich ernst zu nehmen. Warum schreibt man dann nicht ein anständiges Drehbuch? Wie kann es sein, das sich ein Film mit diesen Darstellern und diesem Regisseur derart selbst zerlegt, nur weil man unnötige Fehler einfach stehen lässt? Viel Spaß allen, die sich dennoch darauf einlassen, denn Spaß birgt LAST STAND mit jedem Crash und jeder Kugel.

Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Forest Whitaker, Johnny Knoxville, Rodrigo Santoro, Jaimie Alexander, Luis Guzman, Eduardo Noriega, Peter Stormare u.a.
Regie: Kim Jee-woon
Drehbuch: Andrew Knauer, Jeffrey Nachmanoff, George Nolfi
Kamera: Ji-yong Kim
Bildschnitt: Steven Kemper
Musik: Mowg
Produktionsdesign: Franco Carbone
USA / 2013
zirka 106 Minuten

 Bildquelle: 20th Century Fox / Lionsgate
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Im Kino gesehen abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar