DADDYs HOME – Ein Vater zuviel

Daddys-Home-1, Copyright Paramount PicturesDADDY’S HOME – Bundesstart 21.01.2015

Brad Whitaker hat es nicht leicht. Der Traum von der eigenen Vaterschaft blieb ihm wegen eines überaus humorvollen Missgeschickes verwehrt. Aber auch die göttliche Fügung, die allein erziehende Mutter Sara kennen zu lernen und ehelichen, macht es ihm nicht leichter. Ihre Kinder Dylan und Megan verabscheuen Brad, und lassen auch keine Gelegenheit aus, es ihm zu zeigen. Doch irgendwann platzt der Knoten. Und gerade als Brad das erste Mal das Gefühl hat, wirklich in eine Familie integriert zu sein, meldet sich Saras Ex Dusty zu Besuch an. Dusty ist natürlich nicht daran interessiert, seinen Kindern einfach nur einen Besuch zu erstatten. Er glaubt sich gereift genug, die Verantwortung für eine Familie zu übernehmen. Aber dafür muss der lässige Dusty erst einmal den biederen Brad aus dem Weg räumen, ohne das seine eigentlichen Absichten wirklich auffallen würden.

Regisseur Sean Anders hat mit seine  Co-Autoren Brian Burns und John Morris ein lustiges Szenario entworfen, das durchaus im Komödienbereich funktioniert. Allerdings darf man auch keinen Schritt zurück treten, um das Ganze differenziert zu betrachten. Selbst ein zurückhaltender Mann wie Brad Whitaker, würde im wahren Leben nicht zulassen, was unser Anti-Held dieses Streifens über sich ergehen lassen muss. Die Offenbarung für DADDY’S HOME liegt in Mark Wahlbergs Figur des Dusty Mayron, der seine gemeinen und subversiven Attacken gegen Brad, so kunstvoll und elegant zu erklären versteht. Wenn Brad tödlich verwundet am Boden liegt, und Dusty anstatt zu helfen, den anwesenden Kindern eine moralische Rede hält, dann erklärt das nicht nur viel über dessen Charakter, sondern spielt sein bestes Unterhaltungspotential aus.

DADDY’S HOME ist eine gelungene, obwohl nicht perfekte Komödie, die im amerikanischen Sinne funktioniert. Ein Prädikat, welches sich auf den Mainstream-Markt bezieht. Die Prämisse, das ein Mann sich selbst von biologischen Vater seiner Stiefkinder, derart erniedrigen lässt, ist natürlich nicht realistisch. Und dementsprechend wird der Zuschauer auch immer wieder hin und her gerissen, zwischen Glaubwürdigkeit und überzogenem Slapstick. Doch wer einfach einen Gang zurück schalten kann, der wird zweifelsohne mit guter Unterhaltung bedient. Der kritische Betrachter, wird seine Schwierigkeiten bekommen. In welchem Szenario wird ein Doktor ungefragt die Situation akzeptieren, dass eine unbeteiligte, dritte Partei dem ärztlichen Beirat beiwohnt? Das sind aber auch immer wieder die Schwierigkeiten, mit welchen sich  DADDY’S HOME durchaus  auseinandersetzen muss. Ein Charakter wie  Brad Whitaker ist kein Mensch des wirklichen Lebens, sondern eine Rechtfertigung für spaßige Momentaufnahmen. Kreative Menschen, wie diese, die an dieser Produktion teilhatten, sollten eigentlich viel tiefer blicken können. Einfach mal das Publikum überraschen. Zumindest hoffentlich beim vielleicht beim nächsten mal.

DADDY'S HOME, Copyright Paramount Pictures

Darsteller: Will Ferrell, Mark Wahlberg, Linda Cardellini, Scarlett Estevez, Owen Vaccaro, Thomas Hadden Church, Hannibal Buress u.a.
Regie: Sean Anders
Drehbuch: Sean Anders, Brian Burns, John Morris
Kamera: Julio Macat
Bildschnitt: Eric Kissack, Brad Wilhite
Musik: Michael Andrews
Produktionsdesign: Clayton Hartley
USA / 2015
96 Minuten

Bildrechte: Paramount Pictures
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Im Kino gesehen abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar