Frisches Blut und alte Haudegen – Harry Brown
Dass der Genrefilm längst keinen Grund mehr hat, sich im Programmkino-Schatten des strahlenden Mainstream-Multiplex zu verstecken, beweist sich Jahr um Jahr am stetig wachsenden Erfolg des Fantasy Filmfests. Für die Macher des Filmfests um Gründer Rainer Stefan bedeutet Genrefilm expliziter Splatter genauso wie Psychoschocker – vom Gangsterfilm bis zur experimentellen Bilderwucht. Das heißt vor allem Thriller, Horror oder Science Fiction aus Norwegen, Schweden, Vietnam, Frankreich, Belgien oder Südkorea. Blut aus Amerika fließt dagegen verhältnismäßig sehr verdünnt durch die Venen des Filmfestes. Was das alljährliche Programm des FFF in reiner, grober, oft sehr derber Form zeigt, hat natürlich längst auch das modrige Fleisch des amerikanischen Mainstream-Kinos aufgefrischt. Aber Bluttransfusionen dieser Art sind nun mal stark verwässert. Wer wissen will, wie es im Kino zur Legimitation eines von PIRANHAS angeknabberten Penis kommen konnte, der sollte Peter Jacksons BRAINDEAD gesehen haben, ebenfalls ein früherer Beitrag des FFF. Nur, dass der eine Film vor blutigem Charme strotzt, der andere hingegen zur fauligen Effekthascherei verkommen ist










