– Bundesstart 19.01.2023
BABYLON ist ein leidlich erträgliches Fiasko an Anachronismen, inkohärenter Struktur, fehlendem Rhythmus und kreativer Willkür. Es gibt nur wenige bedeutende Szenen in Damien Chazelles überlangen Machwerk, die mitreißen, bewegen und durch Scharfsinn überzeugen. Aber wirklich getragen wird BABYLON von lauten, ausufernden und, im negativen Sinne, Nerven aufreibender Sequenzen. Und das mit einer aufdringlich inszenierten Hauptdarstellerin, die erneut beweist, dass ihr Hysterie und Aufdringlichkeit mehr liegt, als nuanciertes Schauspiel. BABYLON ist ein überzogener Abriss eines Hollywoods, wie es durch Legenden, Neider und der Klatschpresse geschaffen wurde. Nicht das es die ausschweifenden Exzesse auf Partys oder Filmsets nicht gegeben haben soll, das steht außer Frage. Aber Damien Chazelles beabsichtigter, frenetischer Inszenierungsstil macht es unmöglich auch nur im Ansatz vermuten zu können, wo die Grenzen von kreativem Wahn und gesetzter Wirklichkeit verlaufen könnten.
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