DOCTOR SLEEP
– Bundesstart 21.11.2019
Kaum zu sagen, ob es Kings makabrer Humor war, oder wahre Gefühle aus ihm sprachen. In Bezug auf die nie endende Kontroverse zwischen ihm und Stanley Kubrick, hat Stephen King einmal gesagt, „am Ende habe ich wenigstens die Genugtuung ihn überlebt zu haben“.
Das ist sicherlich nicht ganz fein ausgedrückt. Aber verdeutlicht auch, wie schwer ein Schwelbrand zu löschen ist. Und man kann sich vorstellen, zwischen welche zwei weit auseinanderstehenden Stühle sich Mike Flanagan setzen musste, als er seine zweite Stephen-King-Verfilmung in Angriff nahm. Aufgefallen war der Regisseur, Drehbuchautor und Cutter mit dem Netflix-Erfolg GERALDS GAME. Einer Romanverfilmung aus Stephen Kings Schaffenszeit seiner, mit Verlaub, nicht sehr überzeugenden Frauenromane. Geschichten, die aus der Sicht und den Empfindungen einer Frau geschrieben sind. Man möge verzeihen, aber seinerzeit hatte King keinen sehr tiefen Einblick in diese für Männer schwer zu beschreibende Welt. Flanagan hingegen konnte aus dem Ausgangsmaterial einen überzeugenden Nerven aufreibenden Psychothriller formen. Die Vertrauensbasis zwischen Autor und Filmemacher war gesetzt.