Die RAZZIES 2014

Golden-Raspberry, Copyright RAZZIE AWARDSEine Nacht vor den ehrwürdigen Oscars, wird in Hollywood nunmehr seit 34 Jahren die Goldene Himbeere  verliehen. Diese ebenso ehrwürdige Gesellschaft hat es sich zur Aufgabe gemacht, die schlechtesten Leistungen im Mainstream-Betrieb zu küren. 

Acht der neun Kategorien werden von den 750 Mitglieder der Golden Raspberry Award Foundation aus 47 U.S. Bundesstaaten und 13 Ländern nominiert und gewählt. Die Ensemble-Kategorie wird von 65,000 Benutzern der Website rottentomatoes.com auserwählt.

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Schlechtester Film
After Earth
Kindsköpfe – Grown-Ups 2
The Lone Ranger
A Madea Christmas
Movie 43

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EDITORIAL: Aus Geschichte nichts gelernt

POMPEII – 27.02.2014

BanditDas Treffen mit einem Veterinär, gleich nach dem Tag an dem ich POMPEJI gesehen habe, verlief mit einer unausweichlichen Frage. Kann ich einem Pferd, die eine Hand leicht auf den Hals legen, mit der anderen sein Maul umfassen, und dann mit einer kurzen, ruckartigen Bewegung sein Genick brechen. Schallendes Gelächter war die erste Antwort, er hätte von so einem Fall irgendwo gelesen, und wie unsinnig das wäre. Meine aufklärenden Worte stimmten ihn nicht minder gelaunt, er erinnerte sich nun an die Verbindung zu dem Film, und versicherte mir ernsthaft, welch gewaltigen Kräfte wirken müssen, um einPompeji-1, Copyright Copyright TriStar Pictures / Sony Pictures Releasing / Constantin Filmem Pferd überhaupt das Genick zu brechen, geschweige denn mit bloßen Händen. Kit Harington hat das gekonnt. Vielleicht weil er als Milo eben ein außergewöhnlicher Gladiator ist.

Eigentlich ist POMPEJI im Gesamten ein außergewöhnlicher Film.  Er ist sich für nichts zu schade, was einen schlechten Film ausmacht. Man darf nicht hohe Schauspielkunst erwarten, wenn man einen Katastrophenfilm sehen will. Man soll nicht auf eine raffinierte Handlung spekulieren, wenn das Spektakel der eigentliche Grund des Besuches ist. Aber wie armselig darf ein Film wirklich produziert und inszeniert sein, um nicht einen allumfassenden Ärger auf sich zu ziehen? Und ein Ärgernis ist POMPEJI in allen Bereichen.

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PHILOMENA

PHILOMENA – Bundesstart 27.02.2014

Philomena-1, Copyright Square One Entertainment / Weinstein Company / Twentieth Century Fox Film CoperationAls Regisseur und Schauspieler Peter Mullan 2003 seinen zweiten Langfilm vorstellte, löste er eine Welle ungläubigen Entsetzens aus. Junge Mädchen, die 1963 in einem im Heim eines katholischen Klosters unter unmenschlichen Verhältnissen leben und arbeiten mussten. War das die christliche Nächstenliebe? Die Zustände im Film DIE UNBARMHERZIGEN SCHWESTERN waren verstörend. Aber eine ehemalige Bewohnerin, oder Gefangene, des Magdalena-Stifts, bescheinigte dem Film, dass er nicht annähernd die Zustände wiedergeben konnte, wie sie die Mädchen tatsächlich erlebt hatten. Eine unbedachte, leichtsinnige Handlung bringt Philomena Lee 1951 in eine noch bedauernswertere Lage. Die Jugendliche wird schwanger, und weil im erzkatholischen Irland, umgehend in ein Kloster gesperrt, wo sie ohne medizinische Unterstützung einen Jungen zur Welt bringt. Einmal am Tag darf sie ihn dann anschließend sehen, für gerade eine Stunde. Philomena beißt sich durch, ackert unmenschliche Stunden in der Wäscherei, immer im Glauben, mit ihrer Volljährigkeit und ihrem geliebten Sohn ein gutes Leben außerhalb der Klostermauern beginnen zu können. Doch Kleinkinder bedeuten für das Kloster auch Finanzen. Hilflos muss Philomena mit ansehen, wie ihr Sohn Anthony mit einem Ehepaar davon fährt, welches Anthony für 1000 Pfund adoptiert hat. Ein Schrecken, den Philomena erst 50 Jahre später verarbeiten kann.

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Harold Ramis: Actor Writer Director

Harold-Ramis, Copyright Justin HochPhil: „Well, what if there is no tomorrow? There wasn’t one today.“

Und täglich grüßt das Murmeltier

 

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DRIVE-IN: Wild Angels – Die wilde Engel

In unregelmäßigen Abständen werden hier Filme für das Wochenende vorgestellt, die vielleicht die ein oder andere Erinnerung wecken, oder als Inspiration für einen gemütlichen Abend dienen können. Wie der Titel der Reihe schon andeutet, werden hier selten kulturhistorische Filme besprochen, sondern Werke, die ihre Berechtigung dort fanden, wo das Autokino seiner Bestimmung nachging.

Drive-In-OriginalDIE WILDEN ENGEL

Eigentlich gibt es keine wirkliche Geschichte in diesem, als ein Porträt über eine entfesselte Generation gedachten Film. Roger Corman nimmt sich den Motorradclub der Hells Angels als Vorbild, von denen angeblich wirklich Mitglieder Statistenrollen übernommen haben sollen. Den Rahmen für das Gezeigte, bildet die Beerdigung des Bikers mit dem Spitznamen Loser. Als Anführer der Gang wird der von Peter Fonda gespielte Blues bei den Vorbereitungen und der Ausführung der Beisetzung mit der Sinnfrage über sein Leben konfrontiert. „Wo wollt ihr hin“, fragt mal einer und die lakonische Antwort ist natürlich, „bloß weg von hier.“

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THE MONUMENTS MEN

THE MONUMENTS MEN – Bundesstart 20.02.2014

Copyright Columbia Pictures / 20the Century Fox of GermanyNach einer wahren Begebenheit
Wenn George Clooney einen Film beendet hat, dann brennt die Luft. Nicht weil es ein außergewöhnlicher, oder besonders guter Film wäre, sondern weil George dann auf Tour geht, um für diesen Film zu werben. Was auf der Berlinale 2014 als Werbefeldzug begann, wurde zur Farce des deutschen Journalismus. Reporter verließen frühzeitig die Vorstellung von MONUMENTS MEN, oder besuchten sie erst gar nicht, um sich Plätze auf der folgenden Pressekonferenz zu sichern. Leer gingen die meisten Journalisten aus, die sich den Film auch angesehen haben, um des Filmes Willen. Das hatte zur Folge das unser George weder auf der Pressekonferenz, noch danach, kaum eine Frage ernsthaft beantwortete. Dies wiederrum nahmen ihm die Damen und Herren vom Qualitätsjournalismus sehr übel, ohne darauf hinzuweisen, dass es überhaupt keine Fragen an den Superstar gab, die man überhaupt ernsthaft beantworten konnte. So ging letztendlich ein Film komplett am medialen Interesse vorbei, der eine kritische Betrachtung durchaus verdient hat. Von den wahren Begebenheiten hat sich das Drehbuch von Clooney und Langzeitkollaborateur Grant Heslov sehr weit entfernt. Doch der Film hat sich nicht davon entfernt, was die Geschichte an sich, für das kulturelle Kunsterbe betroffener Ländern bedeutete.

Auch nach einer wahren Begebenheit
Während des zweiten Weltkrieges stößt Frank Stokes beim US-Präsidenten auf offene Ohren, als der Kunstexperte um die von den Nazis gestohlenen Kunstwerke bangt, die in allen von Nazis besetzten Gebieten aus Museen und Privatbesitz gestohlen wurden, und bei einer Niederlage Deutschlands, der Vernichtung anheim fallen würden. Was Frank Stokes für seine ehrenhafte Mission allerdings erhält, sind gerade einmal lächerliche sechs Kunstexperten an seine Seite. Aber sechs Männer, die nach einer qualvollen Grundausbildung, mit Esprit und Tatkraft an die Aufgabe gehen. Sinnbildlich für die Suche nach den Kunstschätzen, sind van Eycks Bilder des Ghenter Flügelaltars, welche für die Bedeutung von Kunsthistorie im Allgemeinen stehen. Und Michelangelos Brügger Madonna, die für die „Monuments Men“ als persönliche Inspiration und Motivation fungiert.

Es darf gelacht werden, es muss gebangt werden, es soll geweint werden. Wie bei seinen fünf vorangegangenen Spielfilm-Regiearbeiten, schafft Clooney eine abwechslungsreiche Atmosphäre, die im zwanglosen Wechsel zwischen Spannung, Humor und Dramatik steht. Keines der Elemente wird dabei bevorzugt, oder überbeansprucht. MONUMENTS MEN funktioniert als ausgewogener Film, der sich seiner geschichtlichen Verantwortung bewusst ist, und diesen Ansprüchen Rechnung trägt, indem er stets auf dem Boden bleibt, Humor dezent und anspruchsvoll präsentiert, und Dramatik angemessen ausspielt, ohne diese künstlich auf die Spitze zu treiben. Doch wirklich rund läuft es trotz allem nicht. Dass das Drehbuch die Geschichte auf zwei Handvoll Menschen reduziert, ist für den dramatischen Verlauf der Schatzsuche zuerst von Vorteil. Doch im Handlungsverlauf teilt sich das unentwegt in kleine, vereinzelte Episoden, die in sich schon geschlossen wirken.

Das Buch und Inszenierung so ausgewogen arbeiten, birgt aber auch Nachteile, die als dramaturgische Schwächen auffallen. So gibt es für die „Monuments Men“ kaum Aufmerksamkeit, wenn sie Kunstschätze retten. Doch als sie aus Zufall die Goldreserven des Nazi-Regimes ausfindig machen, ist das öffentliche Interesse, und das Interesse der Alliierten umso größer. Eine nachdenklich stimmende Sequenz, die trotzdem ihre humoristische Stimmung nicht verfehlt. Doch die Gold-Episode zieht eine Weitere nach sich, und die ist, fast schon verständlich, in eine dramaturgisch gegensätzliche Richtung inszeniert. Stichwort: Jüdisches Zahngold. Und so funktioniert Clooneys Regie durchweg. Er setzt einen emotionalen Moment in einen humorvollen, dennoch sehr wirkungsvollen Kontext, um diesen später als traumatisches Erlebnis zu wiederholen.

Die wirklich wahre Begebenheit
Wirklich korrekt gibt der Film die Geschichte der MONUMENTS MEN nicht wieder. Doch Heslov, wie Clooney, haben sich verdient gemacht, dass sie den Geist der Ereignisse angemessen einem interessierten Publikum vermitteln. Und das mit einem außergewöhnlichem Ensemble. Natürlich ist Clooney der führende Sympathieträger. Aber ob Damon, Murray, Goodman, Dujardin, Bonneville, Balaban, oder Leonidas als schmückendes Beiwerk, sie bilden eine geschlossen Einheit von darstellerischer Leistung, aus der niemand herausgehoben wird, oder sich jemand hervortun darf. Es geht um die Geschichte. Und in der Geschichte der MONUMENTS MEN, retten aufrichtige Helden das kulturelle Kunsterbe verschiedener Nationen. In diesem Film ist es, mit Abstrichen an die tatsächlichen Ereignisse, eine sehr vereinfachte Darstellung der geschichtlich belegten Begebenheiten.

Egal wie weit von der geschichtlichen Wirklichkeit, oder wie fern von filmtechnischer Finesse, MONUMENTS MEN ist eine unterhaltsame, und kaum langweilige Geschichtsstunde mit kaum vermittelten, historischen Fakten. George Clooneys Film ist in dieser Beziehung eine echte Augenweite, die mit vielerlei Schwäche in Inszenierung und nachvollziehbarer Trivialisierung, dennoch sein angesprochenes Mainstream-Publikum zu packen und zu unterhalten vermag.

Monuments-Men-2, Copyright Columbia Pictures / 20th Century Fox

Darsteller: Matt Damon, George Clooney, Bill Murray, Cate Blanchett, John Goodman, Jean Dujardin, Hugh Bonneville, Bob Balaban, Justus von Dohnányi u.v.a.
Regie: George Clooney
Drehbuch: George Clooney, Grant Heslov
Kamera: Phedon Papamichael
Bildschnitt: Stephen Mirrione
Musik: Alexandre Desplat
Produktionsdesign: James D. Bissell
USA / 2014
zirka 118 Minuten

Bildrechte: Columbia Pictures / 20the Century Fox
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BAFTAs 2014 für 2013

Die britische Film-Academy hat entschieden, und nicht nur die Nominierungen, sondern letztendlich auch bei den Gewinnern, zeichnet sich ein so trauriges Bild, wie beim bekannteren Übersee-Bruder OSCAR. Verdient hat eigentlich jeder, und doch werden nur die Gewinner gefeiert. Nach einem Jahr mit derart guten Filmen und herausragendem kreativen Ausstoß, kann man nur hoffen, dass sich die Filmindustrievon nun an, an diesem Jahr orientieren wird, wenn neue, innovative Prozesse angestoßen werden sollen. Die BAFTAs sind die einzigen Preise, die eine Orientierung für die Oscar-Entscheide zulassen. Die nachfolgende Liste wurde nach dem Hollywood Reporter erstellt.

Bafta 2014, Copyright British Academy of Film and  Television Artszu der Liste …

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ROBOCOP schießt leicht daneben

ROBOCOP – Bundesstart 06.02.2014
RoboCop-1, Copyright StudioCanal / Columbia PicturePolizist Alex Murphy ist einer der guten Cops, zudem liebender Ehemann und Vater. Aber Murphy und sein Partner sind zu gut, und drücken eben kein Auge zu, wo andere eher die Hand aufhalten würden. Das bringt erst seinen Partner ins Krankenhaus, und Murphy eine Autobombe. Viel bleibt von Officer Alex Murphy nicht übrig, doch dieser Rest lässt OmniCorp aufhorchen. Denn was dem weltweit operierenden Waffenhersteller fehlt, ist die Akzeptanz der U.S.-Bürger gegenüber Robotern. Deswegen wird auch kein Gesetz verabschiedet, welches kaum zerstörbare Roboter als Ordnungshüter erlauben würde. Trotz ihrer wesentlich schnelleren Reaktionszeit und fehlerfreier Analysen von Gefahrensituationen. Aber ein heldenhafter Cop wie Murphy, in einen Roboteranzug gesteckt, könnte diese Akzeptanz fördern. Kopf, Lungen und die rechte Hand konnte OmniCorp von Murphy retten, was ausreicht, ihn als RoboCop zum erneuten Helden von Detroit zu machen.

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AMERICAN HUSTLE schafft an

AMERICAN HUSTLE – Bundesstart 13.02.2014

American-Hustle-1, Copyright Columbia Pictures / Sony Pictures Releasing / TOBIS FilmIrving Rosenfeld
Christian Bale schafft mit seiner Darstellung des Irving, einen schmierigen, doch allzu selbstsicheren Kunsthändler und -fälscher, Scheckbetrüger und Kreditganoven. Seine Fassade scheint nicht einmal zu bröckeln, als er von FBI-Agent Richie MiMaso hochgenommen wird, und sich auf einen wirklich unmöglichen Handel einlassen muss. Das eigentliche Problem von Irving sind die zwei Frauen in seinem Leben. Die eine, für die er sich verantwortlich fühlt, und die andere, die er tatsächlich liebt. Durch sein Geschäft mit dem FBI beginnen die Beziehungen zu diesen Frauen kompliziert zu werden, und langsam muss sich Irving Schwächen eingestehen, die er vorher mit einem Lächeln hinweg gefegt hätte. Nicht nur, dass Irving Rosenfeld ein sehr starker, komplexer Charakter ist, Christian Bale spielt ihn mit einer derart einnehmenden Ehrlichkeit, und makellosen Intensität, die alle Ovationen rechtfertigen. Mit künstlicher, aber genialer Fettleibigkeit, und schreiend komischen Toupet, kann Bale seine langsam aufkeimende Verzweiflung spürbar werden lassen, ohne dies theatralisch ausspielen zu müssen, oder erklärende Dialoge von sich zu geben. Regisseur David O. Russell hat Bale bereits bei THE FIGHTER zu einem eher diskussionswürdigen Nebendarsteller-Oscar gebracht. Aber trotz ebenbürtiger Konkurrenz, wäre für Irving Rosenfeld ein Hauptdarsteller-Preis über alle Zweifel erhaben.

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DISCONNECT hält die Verbindung

DISCONNECT – Bundesstart 30.01.2014

Disconnect-1, Copyright LD Entertainment / Weltkino FilmverleihAndrew Stern hat ein sehr intelligentes Drehbuch geschrieben, aus dem Henry Alex Rubin ein sehr intelligentes Spielfilm-Debüt inszenierte. 13 und 15 Jahre ist es her, das Rubin bei DURCHGEKNALLT – GIRL, INTERRUPTED und COP LAND bei der Second Unit die Regie übernommen hatte. Auch sehr intelligente Filme, vor allem COP LAND, der sich al einer der wenigen Ausrutscher von Sylvester Stallones präsentierte, wo man ihn einmal schauspielern sehen konnte. Es ist also anzunehmen, dass Henry Alex Rubin wirklich so lange ausharren konnte, bis ihm ein für seine Verhältnisse würdiges Drehbuch unterkam. DISCONNECT ist ein neutraler Blick auf den aktuellen Zustand unsere Gesellschaft. Verfügbarkeit zu jeder Zeit, Smartphones, Chat-Rooms, soziale Netzwerke. Eine Gesellschaft, die unvernünftiger wird, je gläserner ihr Leben für andere wird. Doch gegen was sich die Geschichte sträubt, sind wertende Ansichten. DISCONNECT ist oftmals düster, manchmal traurig, und sehr dramatisch. Aber Stern und Rubin verwehren sich dennoch jeder Stellungnahme. Denn es ist ganz klar, dass der Segen der modernen Kommunikation auch gleichzeitig Fluch ist.

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FREE BIRDS – Esst uns an einem anderen Tag

FREE BIRDS – Bundesstart 06.02.2014

Free-Birds-1, Copyright Senator Film / Relativity MediaIn TOY STORY war es dem Menschen zur Freude reichendes Spielzeug, welches sich in einer unwirklichen Welt zu behaupten versteht. Oder MONSTER INC., wo die alte Tradition des Kinder Erschreckens aufgebrochen wird, und als alternative Realität das Lachen der Kinder als neue Energiequelle gefunden wird. Die Truthähne Reggie und Jake haben eine ähnlich Welt verändernde Mission. Obwohl es Reggie so gut haben könnte. Alljährlich wird dem Präsidenten der Vereinigten Staaten ein Truthahn vorgesetzt, welcher vom Oberhaupt symbolisch begnadigt wird, um dann irgendwo ein Leben bis zum natürlichen Tode zu fristen. Dieses Mal hat es den Präsidenten auf eine Truthahn-Farm verschlagen, und vor laufenden Kameras entscheidet sich die Präsidententochter, gegen den Willen des Vaters, für Reggie. Über das Schicksal seiner Gattung bewusst, genießt Reggie nur umso mehr das sorglose Leben auf Camp David, lernt Soap-Operas kennen und Lieferpizza zu lieben. Doch dann taucht da unerwartet Jake auf, der von einer Zeitmaschine redet, und scheinbar nicht ganz sauber im Oberstübchen zu sein scheint.

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DALLAS BUYERS CLUB

DALLAS BUYERS CLUB – Bundesstart 06.02.2014

Dallas-Buyers-Club-1, Copyright Focus Features / Ascot EliteAls das erste Bild von Matthew McConaughey im Netz zu kursieren begann, wie er sich körperlich auf seine Rolle des Ron Woodroof vorbereitet hatte, konnte man das kaum glauben. War man schon von Christian Bales körperlichen Einsatz in MACHINIST erstaunt, zeigte man sich bei McConaughey entsetzt. Es waren 25 Kilo, die den Mann vom fantastisch gebauten Stripper in MAGIC MIKE, zum ausgezehrten AIDS-Kranken in DALLAS BUYERS CLUB machten. Es ist nicht einfach nur eine die Rolle unterstützende Verwandlung, es ist fühlbarer Schmerz, der auf den Zuschauer übertragen wird. Matthew McConaughey ist wahrlich kein schöner Anblick, aber ehrlich und zutiefst verstörend.

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47 RONIN – Vom Spektakel zum Kammerspiel

47 RONIN – Bundesstart 30.01.2014

47-Ronin-1, Copyright Universal Pictures / Universal International PicturesBereits sechs Mal hat man sich der Geschichte um die 47 ehemaligen Samurai filmisch bedient. Ein japanisches Bildnis für Ehre, Treue und Tapferkeit, welches zum Kulturgut zählt. Das eine Hollywood-Version bisher ausgeblieben war, ist eigentlich erstaunlich. Doch nun darf man bewundern, wie man sich dem Stoff aus amerikanischer Sicht annähert, und das gab fast nur böses Blut. Eingebildet, nannten einige Kritiken den Film, weil er nicht auf seine japanischen Darsteller vertraute, sondern unbedingt Keanu Reeves in die Geschichte pressen musste. Ein Schlag ins Gesicht japanischer Mythologien, beschworen andere herauf, weil man mit einem amerikanischen Darsteller als Helden, die eigentlichen Ereignisse verdrehen würde, und ihnen so ihre Bedeutung berauben würde. Das schlimmste Vorurteil allerdings war, 47 RONIN als typischen Hollywood-Märchen zu verramschen. Man kann diesen Argumenten ohne weiteres Recht geben, und diese subjektiv untermauern. Aber damit entfernt man sich sehr weit vom Film selbst, und seinen Intentionen.

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MANDELA – Der lange Weg zur Freiheit

MANDELA – LONG WALK TO FREEDOM – Bundesstart 30.01.2014

Mandela-lwtf-1Böse Zungen behaupten, sieht man sich die unqualifizierten Bemerkungen in einigen Foren des Internets an, man habe mit dem Verleih von MANDELA abgewartet, um nach seinem Ableben vom Tode Nelson Mandelas zu profitieren. Das ist natürlich hanebüchener Unsinn. Weltpremiere feierte DER LANGE WEG ZUR FREIHEIT bereits im September 2013, und die tragische Nachricht vom Dahinscheiden des Freiheitskämpfers ereilte seine zwei Töchter erst während der Londoner Premiere im Dezember. Es ist eine traurige Geschichte, wenn traurige Gestalten mit so hässlichen Äußerungen ungerechtfertigte Stimmung machen.

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ANCHORMAN – Die Legende kehrt zurück

ANCHORMAN 2: THE LEGEND CONTINUES – Bundesstart 30.01.2014

Anchorman2-2, Copyright Paramount PicturesDieses Nachrichtenteam ist selbst eine Nachricht. Mit ANCHORMAN 2 hat Paramount Pictures seinen letzten Film im Verleih, der noch auf 35mm zu sehen ist. Gute Nachrichten für alle Filmfreunde, die dem Fortschritt offen gegenüber stehen. Aber keine gute Nachricht für Ron Burgundy, der irgendwo ganz weit in der Vergangenheit stehen geblieben ist, und so einen Fortschritt auch nicht verstehen würde. Und gerade deswegen sind sie wieder da. Das Channel 4 Team der Abendnachrichten aus San Diego ist nicht mehr. Ron Burgundy moderiert mit Ehefrau Veronica in New York bei World Broadcast News. Sportreporter Champ Kind betreibt eine Hähnchenbraterei, in der er Fledermäuse serviert. Außenreporter Brian Fantana fotografiert Katzenbabys für Kalender. Und Wettermoderator Brick Tamland wird gerade zu Grabe getragen. Glaubt zumindest Brick Tamland selbst. Eine der absurdesten Szenen bis dahin. Doch da ist ANCHORMAN 2 noch in der Startphase.

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