DIE FARBE LILA

Color Purple 1 - Copyright WARNER BROSTHE COLOR PURPLE
– Bundesstart 08.02.2024
– Release 25.12.2023 (US)

Jede Adaption von THE COLOR PURPLE brachte ihre Kontroversen mit. Ob als Film oder Musical für die Bühne. Sogar Alice Walkers Roman selbst stand unter kritischen Vorbehalten. Diese sind alle nicht uninteressant, und können bei anderen Stellen nachgelesen werden. Auch diese Adaption eines Musicals einer Adaption eines Romans, kommt nicht an kritischen Einschüben vorbei. Obwohl diese in Definition weit von einer wirklichen Kontroverse entfernt sind. Aber dieser Film nutzt weder seinen Inhalt, noch das künstlerische Potential nach den Möglichkeiten, welche er für eine zeitgemäße Relevanz bräuchte. Jetzt fallen Unterdrückung, Missbrauch, Rassismus, die brutale Vorherrschaft des Patriarchats, oder auch Selbstbestimmung niemals aus der Zeit. Und auch wenn dies in DIE FARBE LILA allgegenwärtig und in aller Deutlichkeit zu erfahren ist, fehlt dem Film eine geschlossene Struktur.

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ALL OF US STRANGERS

All Of Us Strangers 1 - Copyright SEARCHLIGHT PICTURES– Bundesstart 08.02.2024
– Release 22.12.2023 (US)

Preview 07.02.24, Cinecitta, Nbg.
In einem Hochhaus im heutigen London lebt Adam, ziemlich allein. Es gibt scheinbar nur einen Nachbarn, wie Adam bei den wiederholten, stets falschen Feueralarmen bemerkt. Während er auf der Wiese auf Entwarnung wartet, wird Adam vom sechsten Stock aus von jenem mysteriösen Nachbarn beobachtet. Und eines Tages klingelt dieser Mann an der Tür. Harry, er ist zwar betrunken, aber unaufdringlich. Auch wenn er Dinge stammelt, die für Zuschauende wirr klingen. Adam versteht sehr gut. Beide Männer sind auf ihre Weise vorsichtig, mit einer leichten Spur von Verunsicherung. Der Übergang zu einer intimeren Beziehung geht schnell, aber nicht überstürzt, dafür sehr gefühlvoll. Es sind für Adam bisher fremde Erfahrungen, was ihn aber letztendlich dazu bewegt, seinen Lebensweg auch mit seinen Eltern zu klären.

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Matthew Vaughn – ARGYLLE

Argylle 1 - Copyright UNIVERSAL PICTURES– Bundesstart 01.02.2024
– Release 31.01.2024 (FR)

Die Vorgeschichte zu ARGYLLE ließt sich wie der Inhalt eines kniffligen Agentenfilms. Marv Studios kündigen 2021 ein drei-Filme-Projekt mit Matthew Vaughn an, welches auf dem noch nicht veröffentlichten Debüt-Roman der Autorin Elly Conway basiert. Allerdings kann ein investigatives Branchenblatt keine Schriftstellerin dieses Namens ausmachen. Aber durch wenige Details aus dem Inhalt, wird die Vorproduktion durch das Gerücht befeuert, hinter der unbekannten Autorin würde sich Taylor Swift verbergen. Einen Monat vor Filmstart der Spionage-Action-Komödie erscheint tatsächlich ‚Argylle: Book One‘, mit der Angabe von Elly Conway als Autorin. Allerdings gibt das Buch nicht die Handlung des Films wieder. Regisseur Matthew Vaughn hat das Drehbuch von Jason Fuchs schreiben lassen, aber das Autoren-Duo Tammy Cohen und Terry Hayes beauftragt einen Roman im Stil der fiktiven Hauptprotagonistin Elly Conway zu verfassen. Allerdings – ganz am Ende des Films, wird sich der Kreis zu der gelungenen PR-Kampagne schließen.

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A GREAT PLACE TO CALL HOME

Jules 1 - Copyright NEUE VISIONEN FilmverleihJULES
– Bundesstart 01.02.2024
– Release 10.09.2023 (AUS)

Es ist eine schrille Anomalie, dass ausgerechnet der völlig abweichende deutsche Verleihtitel, präziser den Charakter eines Films wiederspiegelt als der Originaltitel. Es ist das Motto von Boonton, Pennsylvania, an dem Milton Robinson in jeder der wöchentlichen Sitzungen des Gemeinderates Anstoß nimmt. ‚A Great Place to call Home‘ wäre leicht missverständlich, als ‚Ort von dem aus man sehr gut zuhause anrufen könnte‘. Milton ist 79 Jahre, verwitwet, und lebt allein auf einem großzügigen Anwesen. Tochter Denise kümmert sich um die bürokratischen Dinge. Der Kontakt zum Sohn ist vor Jahren abgebrochen. Miltons Altersdemenz nimmt zu, was seine Umwelt mit Geduld und Rücksicht wahrnimmt. Und dann crashed eine fliegende Untertassen in Miltons Azaleen-Garten hinter dem Haus. Neben dem Stadt-Motto, eine weitere eine Beschwerde vor dem Gemeinderat. Zur Kenntnis genommen, und abgehakt.

Es ist richtig, dass sich Marc Turtletaub einen gewichtigeren Namen als Produzent von zum Beispiel LITTLE MISS SUNSHINE oder THE FAVOURITE erworben hat. Aber wie in seiner vorherigen Regiearbeit PUZZLE, ist er im inszenieren wesentlich fokussierter auf das Reale im Menschen und das Ehrliche in der Geschichte. Wie auch in JULES, so der Originaltitel seiner jüngsten Inszenierung, selbst wenn darin ein kleines, geschlechtsloses, bläulich schmierendes, außerirdisches Wesen auf Miltons Couch sitzt und CSI schaut. Aber der fantastische Aspekt kann nicht verschleiern, wie clever und aufrichtig der Film sein Kernthema verfolgt. Es ist ein Film über, aber nicht nur für ältere Menschen.

JULES folgt einem schmalen Grat, und das außerordentlich gefühlvoll und ansprechend. Aber mit Witz und Temperament. Auch wenn Ben Kingsley als Milton manchmal einen etwas gesetzteren Eindruck macht. Er realisiert, das seine Synapsen nicht mehr richtig verlinkt sind, und glaubt sein Umfeld täuschen zu können. Das macht ihn etwas behäbig, weil er vergeblich darauf bedacht ist keine Fehler zu machen. Das hält Turtletaub nicht von einer flotten Inszenierung ab. Er gibt seinen Darstellern und ihren Figuren Zeit, ruht sich aber nie der Handlung aus. Und das ist irgendwie auch ein Nachteil des Films, von dem man Anfangs erwaret, eine vergnügliche Science Fiction Komödie zu sehen.

JULES beleibt dennoch vergnüglich. Oberflächlich betrachtet, nennen ihn Stimmen hämisch eine Senioren-Version von E.T.. Das ist aber allen selbstgerechten Borniertheiten zum Trotz, überhaupt nicht negativ zu bewerten. Ganz im Gegenteil, zwar sind beide Filme strukturell sehr ähnlich, bis identisch, aber inhaltlich ist JULES ist explizit auf eine ganz andere Altersgruppe ausgerichtet. Und fantastische Elemente werden bei Zielgruppen über den demografisch wichtigen Altersklassen gerne wegen vorgeblicher Seriosität kaum genutzt. Dabei ist doch Ron Howards COCOON ein Paradebeispiel, wie sensationell man Fantastik ernst zu nehmend mit dem schwierigen Thema des Alterns verbinden kann.

Jules 2 - Copyright NEUE VISIONEN Filmverleih

Milton lässt das außerirdische Wesen im Haus wohnen, solange es sein Schiff im Azaleen-Garten repariert. Die Nachbarinnen Sandy und Joyce, beide in gehobenen Alter, sind die einzigen, die eine leichte Veränderung in den sonst streng regulierten Abläufen von Milton erkennen. Und durch Neugierde getrieben, werden sie Verbündete, als sie von dem Geheimnis erfahren. Was allerdings gar kein wirkliches Geheimnis ist. Das sind auch die witzigsten Momente im Film, dass Milton dem Kassierer im Supermarkt, seiner Tochter, dem Gemeinderat, und auch der Polizei von allem erzählt. Und er lädt alle noch dazu ein, sich davon zu überzeugen. So gewinnt der Witz auch ein klein bisschen Trauriges.

Das von Gavin Steckler sehr feinfühlige und ausgewogene Buch, seine erstes Filmscript, haut aber nicht mit dem emotionalen Holzhammer auf die relevanten Themen. Natürlicher Abbau, Einsamkeit, Unverständnis, Bevormundung. Doch am schrecklisten, auch wenn es weniger schlimm scheint, ist die Ignoranz wenn niemand mehr zuhört und verstehen will. Aber es wird kein emotional aufgebauschtes Drama. Meist sind es sogar erheiternde Momente, wenn die Senioren aus sich heraus gehen, erzählen, ihre Gedanken schweifen lassen, wie sie wahrnehmen, von den Jungen bevormundet zu werden. Und immer ist Jules der Auslöser, dass stille Wesen welches unbewegt daneben sitzt.

JULES ist ein Film, der gleichzeitig absurd witzig und bewegend nachdenklich sein kann. Es ist nicht Ben Kingsleys eindringlichste Rolle, doch seine stoische Akzeptanz der eigenartigen Umstände ist dennoch Gold wert. Es geht schließlich um seine Azaleen. Kingsley ist jener Milton, dem alle immer wieder einmal irgendwo auf der Straße, im Café, oder im Supermarkt begegnen, ohne wirklich Notiz von ihm zu nehmen. Doch JULES ist nicht ohne gravierende Mängel. Denn die visuellen Effekte, sowie Makeup und Design von Jules, sind qualitativ Anfang der 1990er einzustufen. Die als selbstverständlich angenommene Absurdität in den jeweiligen Szenen, relativiert das einigermaßen.

Nicht das es essenziell wäre, aber mittlerweile gibt es eben gewisse Standards in den Sehgewohnheiten. Zudem gibt es zwei verstörende Szenen, die Turtletaub durch seine flotte Inszenierung schnell wieder beiseite schiebt. Umso stärker wirken sie in die nach dem Film beginnende Rekapitulation hinein. Aber – seinem Anliegen hat Marc Turtletaub, zusammen mit Gavin Steckler, genügend Gewicht verliehen. Das Publikum wird vielleicht ab und an vom emotionalen Kurs abgelenkt. Doch JULES bleibt noch immer der Film, der keine übertriebenen Sentimentalitäten bemüht, und auch nie Mitleid einfordert, aber sehr gut zum Nachdenken anregt. So wird Boonton, Pennsylvania, dann doch mehr als nur eine Stadt, ‚aus der man sehr gut zuhause anrufen kann‘.

Jules 4 - Trailer Screenshot Copyright BLEEKER STREET

 

Darsteller: Ben Kingsley, Harriet Sansom Harris, Jane Curtin, Jade Quon, Zoë Winter u.a.
Regie: Marc Turtletaub
Drehbuch: Gavin Steckler
Kamera: Christopher Norr
Bildschnitt: Ayelet Gil Efrat
Musik: Volker Bertelmann
Produktionsdesign: Randall Richards, Cherish M. Hale
USA / 2023
87 Minuten

Bildrechte: NEUE VISIONEN Filmverleih / BLEEKER STREET
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THE LAST REPAIR SHOP

Nominiert für einen Oscar in der Kategorie Kurzfilm-Dokumentation

Last Repair Shop 1 - Copyright BREAKWATER STUDIOS– Release 08.11.2023 Disney+

Oscar 23„Wenn ein Instrument kaputt geht, wäre da ein Schüler ohne Instrument… Nein, nein, nein. Nicht in unserer Stadt“,
sagt Steve Bagmanyan, Leiter des Repair Shops von L.A.U.S.D., den Los Angeles Unified School Districts. Ein Mann der uns seine bewegende Geschichte erzählt, die ihn schließlich hierhin geführt hatte. Ben Proudfoot und Kris Bowers zeigen in ihrem Film nicht, wie Musikinstrumente repariert werden. Es gibt viele beeindruckende Aufnahmen, bei denen wir diesen Instrumenten sehr nahe kommen, und manchmal auch tief in ihr Innerstes blicken dürfen. Aber den beiden Filmemacher ist nicht an den Techniken der Handwerkskunst gelegen, sondern was die Hingabe an diese Künste für beide Seiten bedeutet. Für den Instrumentenbauer und den Musikschüler. Vier Schüler erzählen über den Effekt des Musizierens auf ihr Leben, und vier Handwerker von ihren steinigen, oft tragischen Wegen, wo am Ende das Schicksal zur Berufung wurde.

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… directed by NORMAN JEWISON

Norman Jewison von Gail_Harvey CC BY 2.0Geboren wurde Norman Frederick Jewison am 21. Juli 1926 in Toronto, Kanada. Später werden ihm die Verdienstorden Order of Ontarion und Order of Canada verliehen. Seine Karriere vollzog er als Filmemacher in Amerika, gründete aber später in Toronto das Canadian Centre of Advanced Film Studies. Mit vielen Schülern erarbeitete er auch Filme und Serienkonzepte, die später weltweite Erfolge wurden. Die Orden sind natürlich eine Würdigung für die Verdienste um den kanadischen Film. Über seine sehr erfolgreiche Rinderzucht mit preisgekrönten Tieren ist hingegen weniger bekannt.

1952 begann Norman Jewison im Fernsehen mit leichter Unterhaltung in Serien und Shows. Dann brauchte es erst einmal vier gefällige Kinokomödien, die lediglich durch ihre Star Power glänzen. Bis mit CINCINNATI KID 1965 auch der Name des Regisseur zum Begriff wurde. Die meisten seiner Filme sind tiefgreifende Spiegelungen von soziopolitischen Strukturen, was Norman Jewison zum angesehenen Zeugen der Gesellschaft macht. Doch er klagt nicht an. Kontroverse und komplizierte Zusammenhänge wollte er immer für jedermann verständlich halten, ohne zu trivialisieren. Wichtig war die gesellschaftlichen Normen in Frage zu stellen, und die Akzeptanz des Publikums herauszufordern. Die Geschichte steht voran, die jeweiligen Themen sind im Inhalt homogen eingebettet, dabei entsteht der Effekt, dass sich der Kontext zwischen Aussage und Inhalt immer wieder verschiebt. Das hohe Renommee welches sich Jewison mit seiner leichten Radikalität erarbeitete, ist deswegen schon immer auch von kritischen Stimmen begleitet worden.

Mit seiner ersten Frau Margaret Ann Dixon, die bereits 2004 verstarb, hatte Norman drei Kinder und fünf Enkel. 2010 heiratete er Lynne St. David, mit der er noch eine glückliche Zeit verbrachte. Bis er am 20. Januar 2024 im Alter von 98 Jahren verstarb.

Nach Vorlieben des Autor, nur eine kleine Auswahl
… directed by Norman Jewison:

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DAS ERWACHEN DER JÄGERIN

Marsh Kings 1 - Copyright TOBIS FILMTHE MARSH KING’S DAUGHTER
– Bundesstart 25.02.2024
– Release 05. 10.2023 (ISR)

Daisy Ridley hat erst mit dem STAR WARS-Film DAS ERWACHEN DER MACHT international große Aufmerksamkeit erregt hat. Das muss zu der Annahmen führen, dass sich deswegen auch die Künstler des deutschen Tobis Verleihs zu der grandiosen Übersetzung des Titels durchgerungen haben. Die Jägerin erwacht hier nicht, sondern sie ist es seit ihren ersten Tagen. Irgendwo im Marschland der oberen Halbinsel von Michigan ist Helena groß geworden. In einer Hütte, weit abgeschieden von anderen zivilisatorischen Einflüssen. Lediglich mit ihrer Mutter, die gar keine wirkliche Beziehung zu Helena haben scheint. Und ihrem Vater Jacob, den Helena verehrt, und der ihr auch sehr viel Liebe und Verständnis entgegenbringt. Von Jacob lernt Helena alles über die Natur, über das Fährtenlesen, und über die Jagd. Sie lernt auch über das Wesen von Mensch und Tier, was diese bereit sind zu tun, und wie weit sie gehen würden für sich selbst oder den Schutz der Familie. Es ist ein naturverbundenes Idyll.

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THE HOLDOVERS

Holdovers 1 - Copyright FOCUS FEATURES– Bundesstart 25.01.2024
– Release 10.11.2023 (US)

Preview 24.01.2024, Cinecitta, Nbg.
Alexander Payne hofft inständig, dass sein Film nicht als Weihnachtsfilm verstanden wird. Was ihm nicht gegönnt sein wird. Dafür hat THE HOLDOVERS zweifellos das Potential, von denen die ihn kennen als ritueller Weihnachtsfilm jährlich genossen zu werden. In der L.A. Times meinte der Filmemacher auch, dass er immer Filme im Geiste der Siebziger gemacht hätte, und nun endlich auch einmal einen in eben jenem Jahrzehnt spielen lassen wollte. Dieser Geist und die zeitliche Einordnung ist ihm mit seinem fantastischen Kreativteam außerordentlich gut gelungen. Die Körnung des Bildes (obwohl Digital gedreht), das vom Staub auf der Lichttonspur verursachte Knacksen im Ton (nur zu Anfang zur Einstimmung), der ausgedehnte, durch das Überlagern leicht wackelige Titel im Vorspann mit kompletter Stabliste, in kleinen Arial-Fonts. Das zeitgenössische Universal-Logo, und sogar die Altersfreigabe-Titel der damaligen MPAA. Doch rundherum perfekt macht es schließlich das gesamte Ensemble, mit seinen allesamt für heute ungewöhnlich vielschichtigen Charakteren, die sehr leicht und schnell zu Identifikationsfiguren werden.

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ROLE PLAY

Role Play 1 - Copyright PRIME VIDEO– Deutschland Kino 04.01.2024
– Rest 12.04.2024 AMAZON PRIME

Obwohl Deutschland eines der ganz, ganz wenigen Länder ist, wo ROLE PLAY im Kino läuft, hat der Verleih StudioCanal wirklich keine Mühen gescheut, jedwede Art von Marketing für diesen Film zu umgehen. Ziemlich unerwartet stolpert man über den völlig unbekannten Titel in den Anzeigen, und wird lediglich durch die starken Namen neugierig. Pech für StudioCanal, wenn ROLE PLAY dann nur acht Tage später im Rest der Welt im Streaming zu finden ist. Gängiges VPN scheint man selbst bei Verleihern für ‚Neuland‘ zu halten. Also kämpfen hier Kaley Cuoco und David Oyelowo ziemlich allein in deutschen Kinos. Aber den Anfang nimmt es, wenn sie als Emma und Dave Brackett ihrer Ehe nochmal richtig Würze verleihen wollen. Die Kinder sind beim Babysitter, man trifft sich unter falschem Namen in einer Hotelbar, tut so als würde man sich gerade kennenlernen, und landet zusammen in einem Zimmer. Das ist nicht besonders sexy, denn wenige Minuten später muss Emma wider Erwarten ihrer Berufung nachgehen, und einen Mann töten, der ihr nach dem Leben trachtet.

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POOR THINGS

Poor Things 1 - Copyright 20th CENTURY STUDIOS– Bundesstart 18.01.2024
– Release 08.12.2023 (US) limited

Es ist schon eine absonderliche Welt, in der nichts absonderlich genug sein kann, um einen Film zu bewerben. Seit drei oder vier Jahren geschieht das mit der Dauer von stehenden Ovationen bei Filmfestivals wie Venedig oder Cannes. Als ob es tatsächlich ein gültiges Qualitätsmerkmal sein könnte. Diese absonderliche Hervorhebung von stehenden Ovationen in der Presse, passt allerdings ganz hervorragend bei einem absonderlichen Film – Yorgos Lanthimos‘ POOR THINGS. Da waren es 7,5 Minuten, bei den Filmfestspielen in Venedig. Stark anzunehmen das dies nicht nur der künstlerischen Qualität des Films galt, sondern in erster Linie dem Mut des unerschrockenen Filmemachers Lanthimos. Der musste wegen des Schauspielerstreiks ja ohnehin diesen Applaus alleine entgegen nehmen. Für einen Film der wahrhaftig das Publikum herausfordernd und durchaus provoziert. Der einen durchaus sprachlos lässt, und gleichzeitig unglaublich absurd witzig unterhält.

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WO DIE LÜGE HINFÄLLT

Anyone But You 1 - Copyright CTMGANYONE BUT YOU
– Bundesstart 18.01.2024
– Release 15.12.2024 (IND)

Preview 17.01.24, Cineplex, Fürth
Wie viele Filme gibt es mittlerweile, mit zwei Menschen die sich zur Freude des Publikums hassen lernen, damit sie sich am Ende ewige Liebe schmachtend in den Armen liegen. WO DIE LÜGE HINFÄLLT ist wieder so ein Film mit einer solch unerträglichen Prämisse. Ein Film mit einer unerträglich attraktiven Paarung. Wenn es nicht schon so unzählig viele Filme in diesem Sub-Genre von Romanze und Komödie geben würde, hätte man es für Sydney Sweeney und Glen Powell erfinden müssen. Ilana Wolpert und Will Gluck lassen in ihrem Drehbuch aber wirklich kein abgedroschenes Versatzstück aus, welche diese ‚lernen sich kennen, lernen sich hassen, lernen sich wirklich kennen, finden ihr Glück‘-Geschichten allesamt gemeinsam haben. Das ließt sich zu Recht ermüdend. Wie es Will Gluck allerdings inszeniert, macht es einem skeptischen Publikum nicht leicht.

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29th CRITICS CHOICE AWARDS

Critics Choice 29thDie CRITIC’S CHOICE ASSOCIATION ist eine Vereinigung von aktuell 658 namhaften Kritikern und Journalisten aus Kanada und den Vereinigten Staaten. Die Mitglieder müssen jährlich mehrere und auf regulärer Basis Film- und Fernsehkritiken oder themenbezogene Reportagen veröffentlicht haben. Professioneller Stil, Kompetenz und Integrität sind Voraussetzung. Nachprüfbare Zahlen und Zugriffe von Zielgruppen müssen erbracht werden.

FILM KATEGORIEN

BESTER FILM
American Fiction
Barbie
The Color Purple
The Holdovers
Killers of the Flower Moon
Maestro
Oppenheimer *WINNER
Past Lives
Poor Things
Saltburn

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BABY TO GO

Pod Generation 1 - Copyright SPLENDID FILMTHE POD GENERATION
– Bundesstart 11.01.2024
– Release 24.08.2023 (NL)

Ein ganze Schale an guten Ideen wird in BABY TO GO von Filmemacherin Sophie Barthes einfach verschenkt. Diese Geschichte aus ‚in einer nicht so fernen Zukunft‘ bietet reichlich Möglichkeiten sich in viele Richtungen verschiedener Genres zu bewegen, die aber allesamt ungenutzt bleiben. In einer Welt, die zum Komfort der Menschen so vollgestopft ist mit KI unterstützter Technologie, dass Frauen nicht einmal selbst ihr Baby austragen müssen. Welche beruflich erfolgreiche Frau möchte schon durch die unangenehmen Monate der Schwangerschaft von ihrer Karriere abgehalten werden? Das ist eine der Fragen, die Barthes in ihrem Film selbst von der Leinwand lässt, aber nie weiter verfolgt, geschweige denn eine Auflösung anbietet.

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THE ROYAL HOTEL

Royal Hotel 1 - Copyright UNIVERSAL PICTURES– Bundesstart 11.01.2024
– Release 06.10.2023 (Can)

Als den Rucksacktouristinnen Hanna und Liv in Australien unvermittelt das Geld ausgeht, finden beide über ein offizielle Arbeitsagentur zwei Teilzeitstellen als Bedienungen in einer Bar im Outback. Und hier bedeutet Outback tatsächlich ganz weit hinten draußen. In Pete Gleesons Doku HOTEL COOLGARDIE heißen sie Stephanie und Nicolina. Und sie sind aus Finnland, nicht aus Kanada wie Hanna und Liv. Der markanteste Unterschied zwischen beiden Filmen ist Pete Gleesons Ansatz, seine Doku brachial mit den unvereinbaren, und aus der Zeit gefallenen Gegensätzen zu beginnen, die Regisseurin Kitty Green in ihrer Spielfilm-Adaption erst langsam aufbaut. Green hat zusammen mit Oscar Redding das Drehbuch zu THE ROYAL HOTEL geschrieben. Oberflächlich betrachtet ist es verständlich, wenn die gerne verwendeten Beschreibungen ‚Horrorfilm‘ oder ‚Psychothriller‘ für starke Irritationen sorgen. Aber genau das trifft auf den Film zu.

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TOM WILKINSON 1948 – 2023

DEAD IN A WEEK (ODER GELD ZURÜCK)

Dead in a Week 1 - Copyright GUILD OF ASSASINS LtdDEAD IN A WEEK OR
YOUR MONEY BACK
– Release 12.10.2018
Kino/ DVD/Streaming/

Auf gängigen Streaming-Plattformen zu leihen
Es ist gut möglich, dass mittlerweile jedes Land eine eigene Filmadaption von Jules Vernes‘ Roman ‚Die Leiden eines Chinesen in China‘ hat. Mit Tom Edmunds Langfilm-Debüt DEAD IN A WEEK ist es zumindest nicht die erste britische Version. Man zählt an losen Adaptionen zirka 20 Filme. Dabei dürfte hier unterhaltsame Randnotiz sein, dass die drei Hauptdarsteller Großbritannien gut vertreten. Wilkinson ist Engländer, Barnard waschechter Waliser, und Mavor aus Schottland. Um den Fun-Fact nicht zu ruinieren, wird Nordirland mit der Ausrede von politischen Gründen einfach mal ausgeklammert. Wenn der Film beginnt, ist der glücklose Schriftsteller William gerade bei seinem sechsten Selbstmordversuch. Später wird noch ein Siebter folgen, aber da haben die Stadtwerke bereits das Gas in Williams Wohnung abgedreht.

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