– Bundesstart 14.03.2024
– Release 20.10.2023 (CAN limited)
Dereinst waren die Vereinigten Staaten von Amerika und der Iran echte Kumpels. Anfang der 1970er sind wegen des Polizeieinsatzes in Vietnam die Ärzte und Krankenhäuser überlastet. Man holte medizinische Spezialisten aus dem befreundeten Iran. Eigentlich nur auf Zeit, es gab ja keinen Grund in den USofA zu bleiben. Bis der unversöhnliche Konflikt zwischen den Best Buddys ausbrach, der bis heute anhält. Viele der angesehenen iranischen Ärzte blieben im nun ausgerufenen Feindesland. So erzählt es uns Leila, deren Eltern seinerzeit zu den Übersiedlern gehörten. Und das, so lenkt Leilas Großmutter ein, ist lediglich die amerikanische Sichtweise der Erzählung.
Die amerikanische Filmemacherin iranischer Abstammung, Maryam Keshavarz, schickt ihre Ich-Erzählerin Leila auf eine turbulente Reise durch die Vergangenheit ihrer Eltern, um die ‚persische Version‘ zu erfahren. Warum kamen ihre Eltern nach Amerika? Anstelle der ‚anderen Perspektive‘, findet Leila einen bisher unmöglich geglaubten Zugang zu ihrer sehr großen Familie. Und das zeigt uns Keshavarz in aufregenden Bildern, manchmal nur Bild-Collagen, ungestüm aber rhythmisch geschnitten, und es wird die vierte Wand durchbrochen, wenn Leila direkt in die Kamera agiert, oder sie erklärt sich dem Publikum einfach im Voice-over. Und es wird auch viel in Gruppe getanzt. Das ist alles unglaublich dynamisch, mit hohem Unterhaltungsfaktor. Aber auch mit soviel Energie, dass die Regisseurin eine klare Linie regelrecht aus den Augen verliert, und dadurch auch eine zeitliche Orientierung oftmals kaum möglich ist.