COMPANY MEN schliesst mit Plus im Erlös

Es ist einer der unscheinbarsten Filme dieses Jahres. Und es ist einer der ehrlichsten Filme dieses Jahres. Denkt man an eine filmische Umsetzung in Bezug auf die vergangene weltweite Finanzkrise, dann scheint unweigerlich nur ein Name damit in Verbindung zu stehen. Es ist Oliver Stone, der mit ‚Money Never Sleeps‘ einen todsicheren ‚Wall Street‘-Nachfolger an der Hand hatte. Doch was als Antwort auf die Finanzkrise gelten wollte, war eher der Börsensturz des sonst gerne so kontroversen Filmemachers. Da kommt nun unerwartet Fernsehveteran John Wells mit seinem Kinodebüt angeschlichen und sichert sich die Aktienmehrheit.

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CEDAR RAPIDS heißt halbherzig willkommen

Brown Valley, Wisconsin. Sein Name ist Tim Lippe, er ist 34 Jahre alt und denkt daran, sich bald mit seiner High-School-Lehrerin zu verloben. Im scheinbar liebenswerten Kleinstadt-Nest Brown Valley arbeitet Lippe bei der Brown Star Versicherung, und er macht die Sache perfekt, besitzt Lippe doch ausschließlich Kleidungsstücke, die in Brauntönen gehalten sind.
Es ist die Geschichte eines Fisches auf dem Trockenen. Und wenn sich das altbekannt oder altbacken anhört, ist das auch so. Vieles ist beabsichtigt, bei anderem bekommt man so seine Zweifel. Was allerdings das 08/15-Standard-Drehbuch von Neueinsteiger Phil Johnston aufwertet, sind in erster Linie die alten Hasen aus dem Schauspielbetrieb, die mit rücksichtsloser Gelassenheit ihrem Spaß freien Lauf lassen.

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Final Draft erhält Zuwachs

Die Reihe Final Draft in der Sektion Kino-Technik hat seinen Namen dem Umstand zu verdanken, dass die behandelnden Themen unumstößliche Geschichte der Entwicklung im Kino darstellen. Die ebenso benannte letzte Version eines Drehbuches, ist die Fassung, die wir im Kino auch zu sehen bekommen. Aber welchen Weg ging die Geschichte bis zu diesem Status Quo? Wo lagen die Ideen, wer arbeitete daran, warum war etwas notwendig geworden? Welche steinigen Weg durchliefen verschiedene Filmformate? Wie entwickelte sich der Tonfilm? Warum kommen wir nicht von Klattsch und Tratsch aus Hollywood los?

Aktuell wurde Final Draft in der Sektion Kino-Technik mit der zweiteiligen Geschichte über das glorreiche Technicolor erweitert. Wer Interesse an Geschichte, Technik und Entwicklung hat, ist hier mit einem Klick in der Kopfzeile mehr als willkommen.

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Der lange Weg ist etwas zu lang

Er hat uns mit Carpe Diem den Tag zu nutzen gelehrt und uns die Realität der Seefahrt während der napoleonischen Kriege gezeigt. Ohne Special Effects ließ er die Welt untergehen und brachte den Kühlschrank an den Amazonas. Er ist ein begnadeter Filmemacher mit dem Hang zu außergewöhnlichen Stoffen. Vielleicht liegt es genau daran, dass man sich bei dem LANGEN WEG eher Blasen läuft, als dass er sich als bequemer Laufschuh zeigt. Es ist eine sehr konventionelle Geschichte, derer sich Peter Weir nach neun Jahren Leinwand-Abstinenz angenommen hat, und die er leider ebenso konventionell erzählt. Etwas weit ab vom Weg des Außergewöhnlichen.

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Kung Fu Panda 2

Eine Preview hat den sehr schönen Aspekt des Exklusiven. Eine Preview hat auch den Nutzen, einen Film schon mit positiven Stimmen ins Gespräch zu bringen, bevor auf die Allgemeinheit darauf losgelassen wird. Es sei denn, Studio und Verleih haben Vertrauen in ihr Produkt. DreamWorks hat sehr viel Vertrauen in seine Produkte. Und so stopft ein Verleiher jeden bereitwilligen Journalisten in einen großen Saal. Und da die Zahl bereitwilliger Journalisten geringer ausfallen dürfte als die vorhandene Platzzahl, füllt man den Rest mit ebenso bereitwilligem Zielpublikum. Also nicht schwer zu raten, welcher Altersdurchschnitt bei KUNG FU PANDA 2 das Stimmungsbarometer bestimmt. Der übergewichtige und keiner Mahlzeit abgeneigte Panda Po ist zurück, und er hat immer noch Hunger. Der Drachen-Krieger und sein knurrender Magen. Ein Dauerbrenner, ein Running Gag, das Zielpublikum johlt und ist begeistert. Der gesetzte Journalist freut sich ob der vielen Freude um ihn herum.

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Im Zweifel für den Angeklagten: Der Mandant

Mick Haller ist ein Rechtsanwalt, und gerne auch mit zwielichtigen Klientel. Kleine Drogendelikte, große Schlägereien, Motorradbanden, oder antriebslose Kleinkriminelle. Es sollte nicht aufwendig sein, überschaubar, und nichts woran man scheitern könnte. Mick Haller geht seinen Weg bequem, unaufdringlich, und ist zufrieden mit dem Stand der Dinge. Bis er über einen Mittelsmann gedrängt wird, die Verteidigung von Louis Roulet zu übernehmen. Der von Seiten des Elternhauses sehr gut betuchte Lebemann, soll eine Frau vergewaltigt und schwer verletzt haben. Mick Haller sieht eine Chance mit diesem Fall, und den damit einhergehenden finanziellen Einkünften, als Rechtsanwalt einen ganz großen Sprung nach vorne zu machen. Denn Mick Haller glaubt, dass Louis Roulets Fall überschaubar und nicht aufwendig ist. Und er glaubt, dass er nicht scheitern wird.

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Country Strong nicht so stark

Shana Feste hat mit THE GREATEST – ZEIT DER TRAUER ein sehr intensives, leider wenig beachtetes Drama erzählt, an das sie mit COUNTRY STRONG anknüpfen möchte. Wieder als Autor und Regisseurin in Personalunion. Mit Gwyneth Paltrow und einem sehr ansprechenden Garrett Hedlund an der Front, ist das notwendige Aufmerksamkeitspotential geschaffen. Der in Präsenz und Understatement überragender Country-Veteran Tim McGraw tut da sein übriges. In dem Drama aus der Musikszene, tut sich allerdings Leighton Meester als Vierte im Bunde des Beziehungsreigens sehr schwer. Süß und schutzbedürftig auszusehen reicht nicht ganz aus, um gegen ihre charismatischen Mitstreiter anzukommen, oder zumindest gleichzuziehen. Doch nicht Meester ist es, an der die Dramaturgie und die Bindung zum Zuschauer krankt.

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Fluch der Karibik: Fremde Gezeiten

Das schönste am Rummel sind die Fahrgeschäfte, und der schönste Rummel ist in Disneyland. Nur heißen die da nicht Fahrgeschäft, sondern Ride. Aber um Anglizismen zu vermeiden, muss man fast Fahrgeschäft sagen, obwohl es sich bei PIRATES OF THE CARIBBEAN streng genommen um ein Schwimmgeschäft handelt. Das schönste Schwimmgeschäft in Disneyland ist zweifelsfrei das Piraten-Szenario am New Orleans Plaza. Da schwimmt das mit Publikum bemannte Boot durch Grotten, durch die Schusslinie von sich beschießenden Schiff und Festung, vorbei am mit Piraten erfüllten Hafenleben, und durch gebrandschatzte Viertel. Überall sind kleine, feine Details zu sehen. Schätze, oder skelettierte Piraten, oder skelettierte Piraten mit ihren Schätzen. Die Lichtstimmungen sind überwältigend, die Illusion der Nachtstimmung ist überwältigend, und das Gefühl von Größe und Weite ist überwältigend. Diese Atmosphäre zwingt einen regelrecht, daraus einen Film zu machen. Weiterlesen

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RUBBER zeigt Profil

Einen Film gerecht zu besprechen, verlangt journalistische Tiefe und persönliche Distanz. Einen Film wie RUBBER zu besprechen, hebt die persönliche Distanz komplett auf. Quentin Dupieuxs One-Man-Show lässt das Autorenkino weit hinter sich, und überfällt den Zuschauer im Sinne eines sehr frühen John Waters, vielleicht sogar gleich den Ergüssen Warhols. Im Festival-Zirkus war RUBBER einem Freude kreischenden Publikum ausgesetzt. Ein Publikum, das es unmöglich macht die persönliche Distanz zu wahren, oder das Objekt in seiner Gänze objektiv zu bewerten. So bleibt es eine rein persönliche Einschätzung, dass es eine Schande ist, das diese absurde Reflektion über das Kino, keine wirkliche Kino-Auswertung erfahren darf, und stattdessen direkt dem DVD-Markt überlassen wird.

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Hanna sollte man kennenlernen

Warum spricht ein in totaler Isolation aufgewachsenes Mädchen, perfektes Englisch, wenn der alleinerziehende Vater nur mit stark deutschem Akzent aufwarten kann? HANNA wirft viele dieser Frage auf, verschwendet allerdings keine Zeit daran, diese zu beantworten. Das ist umso erstaunlicher, da HANNA durchweg das Flair europäischen Kinos versprüht. Gemeint ist damit das europäische Kino, das sich vom amerikanisch diktierten Mainstream, durch Anspruch und Andersartigkeit abhebt.

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EDITORIAL: Wer zum Teufel ist Hugh Dancy

Donnerstagabend, Blick in die Fernsehzeitung. ADAM, eine Tragikomödie um einen Typen mit Asperger-Syndrom der sich in Rose Byrne verliebt. Rose Byrne? Ah, Independent-Kino, also gut, einschalten. Ein witziger Film, ruhig, aber durchgängig unterhaltend. ADAM wird von einem Hugh Dancy dargestellt, unbekannter Typ, Independent-Kino eben. Aber sympathisch. Genau einen Tag später, selbe Uhrzeit, die tausendste Wiederholung von BLACK HAWK DOWN. Pflichttermin. Fichtner, Shepard, Hartnett, Sizemore, Bana, McGregor, Gruffudd, super Ensemble, eigentlich unbezahlbar, naja, ist ja auch Ridley Scott gewesen. Aber wer spielt denn den Schmid? Herrje, der ist doch bekannt. Blick ins Internet verrät, dass er doch nicht bekannt ist, ist nämlich Hugh Dancy.

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SCRE4M ist der letzte Schrei

Was als Hommage begann, wurde zum Sub-Genre des selbstreflektierenden Slasher-Films. Es ist nicht gerade üblich, dass man in den Entwicklungsbüros der Studios das wahre Potenzial von guten Büchern sofort erkennt, aber Kevin Williamsons Hommage versetzte die kaufwütigen Chefs sofort in Verzückung. Der Zuschlag an die Weinstein-Brüder gewährte dem ebenfalls nicht gerade untalentierten Wes Craven wenigstens alle künstlerischen Freiheiten. Er und Williamson stellten das ausgeblutete Genre auf den Kopf. Ihre dreiteilige Reihe war dabei so innovativ, dass sie sich mit einer als Verbeugung vor den Meistern gedachten Arbeit ein eigenes Denkmal setzten. Zehn Jahre hat man ins Land gehen lassen, um einen sauberen Schnitt zu machen und von vorne zu beginnen. Nach zehn Jahren sind Wes Craven und Kevin Williamson in alter Form zurück.

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EDITORIAL: Tatort 800

Nina Kunzendorf, WOW, was für ein Charakter. Keine Ahnung für wen der Begriff Vollweib ersonnen wurde, aber bei der Kunzendorf ist es eben der erste Eindruck. Ihr Ausschnitt beschränkt keine Phantasie, ihr Charisma beflügelt alle Hoffnungen. Als neues Gesicht bei der ARD-Reihe TATORT, erlangt sie im Frankfurter-Gespann mit Joachim Król, eine ganz besondere Aufmerksamkeit der ohnehin aufmerksamen Zuschauerschaft. TATORT ist nicht einfach nur ein weiteres UM HIMMELS WILLEN, oder FORSTHAUS FALKENAU. TATORT ist die TAGESSCHAU unter den unsäglich vielen Serienkrimis.

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Thor

Als unbelesener Zuschauer tut man sich natürlich schwerer als das comic-begeisterte Zielpublikum. Würden Gold in Gold erstrahlende Thronräume nicht reichlich überladen wirken? Kann man denn allen Ernstes einen Bodybuilder mit Flügeln am Helm dem modernen Kino zumuten? Und dann der Hammer. Sollten Helden, oder in diesem Fall sogar ein Gott, nicht etwas Schicklicheres tragen? Wie ernst kann man einen Film nehmen, der einem Namen wie Mjölnir und Heimsdall, Bifröst und Sif zumutet? Es ist tatsächlich schwer vorstellbar, und demnach muss man es einfach gesehen haben.

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Wasser für die Elefanten

Die Frage nach dem Titel stellt sich oft und wird selten hinreichend beantwortet. Romanautorin Sara Gruen lässt in Interviews den Interessierten gerne spekulieren. Im Film findet der Titel ohne die Romanvorlage überhaupt keine Erklärung. Dabei geht es um eine Figur, die behauptet, im Zirkus das Wasser für die Elefanten getragen zu haben. Dies veranlasst eine andere Figur, dieser Behauptung zu widersprechen, weil man niemals genug Wasser für Elefanten heranschaffen könne. In diesem Zusammenhang lässt sich der Titel auf einige der Geschehnisse im Film übertragen. Da wäre zum Beispiel die Liebe von Tierpfleger Jacob zu der Zirkus-Artistin Marlena. Egal, wie viel Liebe er ihr auch entgegenbringt, sie würde sich niemals von ihrem Mann lösen können.

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